Verunsicherung durch mögliche AUVA-Auflösung

Die Ankündigung von Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ), dass die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) wohl im Zuge der Sozialversicherungsreform aufgelöst werde, sorgt in Oberösterreich für Verunsicherung.

Die AUVA hat allein in Oberösterreich 760.000 Versicherte – von Selbständigen über Freiwilligenorganisationen bis zu Studenten und Kindergartenkindern. 38.000 Fälle werden in Oberösterreich behandelt – die allermeisten im UKH in Linz, das die AUVA betreibt.

„Patienten werden nicht verschwinden“

Der Obmann der AUVA Österreich, Anton Ofner, sieht im Interview mit dem ORF Oberösterreich in einer Auflösung keinen volkswirtschaftlichen Sinn, weil die Patienten nach wie vor behandelt werden müssten – „sie würden weder verschwinden noch auswandern“.

Die Qualität der Behandlung in einer spezialisierten Einrichtung wie dem UKH sei sehr hoch, so Ofner, und die Länder hätten keinerlei Interesse solche Krankenhäuser mit den dazugehörigen Kosten zu übernehmen: „Wäre das der Fall, dann würde wahrscheinlich der derzeitige hohe Standard der Unfallversorgung mit einiger Sicherheit auf der Strecke bleiben.“

Weitere Einsparungen erreichbar

Weitere Einsparungen bei der AUVA wären mit einer „Anzahl von Maßnahmen“ erreichbar. Weil aber die AUVA eng mit anderen Trägern verzahnt ist, sollten diese Reformschritte unbedingt vom Hauptverband der Sozialversicherungen koordiniert werden, fordert Ofner.

Kritische Reaktionen von Parteien und Ärztekammer

Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) sagte am Freitagvormittag, sie sei in Kontakt mit der AUVA-Spitze. Dort sei man dabei, Konzepte zu entwickeln, um die Vorgaben der Bundesregierung erfüllen zu können. Eine Zerschlagung er AUVA sei aber keine Reform, so Haberlander. Man könne nicht glauben, dass das System besser funktioniere, wenn man ein Rad der Versorgung herausnehme.

SPÖ-Landesvorsitzende Birgit Gerstorfer kritisiert die Ankündigung von Sozialministerin Hartinger-Klein als unüberlegten und voreiligen Schnellschuss. Sie halte das für einen völlig falschen Schritt und könne das Kaputtsparen der Sozialversicherungsträger nicht nachvollziehen. Eine Auflösung würde nur der Wirtschaft nutzen und sei ein klarer Angriff auf die Gesundheitsvorsorge der Arbeitnehmer, so die SPÖ-Chefin.

Von einem fatalen Einschnitt in das Gesundheitswesen spricht die Grüne Gesundheitssprecherin Ulrike Schwarz. Das ganz sei eine neuerliche Folge des Reformchaos, das klarerweise auch Oberösterreich schwer treffen würde.

Ärztekammerpräsident Peter Niedermoser sagt, die AUVA versorge österreichweit jeden fünften Unfallpatienten. Die Vorhaben der Bundesregierung seien völlig unverständlich. Die hervorragende Versorgung etwa auch durch das Linzer Unfallkrankenhaus müsse aufrecht erhalten werden, so Niedermoser.

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