Belastung durch Alzheimer-Patienten-Pflege

Eine Verabredung vergessen, den Schlüssel verlegt, die Orientierung verloren: Alzheimer beginnt oft harmlos. Die Pflege von Alzheimer-Patienten übernehmen meist Angehörige, wie sehr dies belastet, darüber gibt eine neue Studie Auskunft.

Rund 600 Alzheimer-Patienten und ihre Betreuer sind in einer österreichweit erstmals durchgeführten Studie befragt worden, die federführend vom Kepler Universitäts-Klinikum in Linz durchgeführt worden ist. Meist übernehmen die nächsten Angehörigen die Pflege - Ehepartner, Kinder, Schwiegertöchter - und leiden dann oft selbst unter körperlichen und psychischen Folgen.

Mögliche Folgen: Depressionen oder Burnout

Ziel der Untersuchung sei es gewesen, herauszufinden, wie groß die Belastung ist und wer besonders gefährdet ist, bei der Betreuung an seine Grenzen zu stoßen, sagt der Leiter der Klinik für Neurologie 2, Gerhard Ransmayr: „Wir haben festgestellt, dass Personen, die einen Patienten betreuen, der fünf Jahre die Erkrankung hat, doch ein sehr großes Risiko haben, dass die Betreuungsarbeit gesundheitliche Folgen hat, also zu Depressionen führt, zu Burnout, Erschöpfung, oder zu anderen emotionalen Störungen.“

Zweifel bei Betreuungsarbeit

Betreuende Angehörige hätten meistens zu wenig Zeit für persönliche Bedürfnisse, oder für Verpflichtungen in Familie, Gesellschaft oder Beruf: „Viele betreuende Angehörige erschöpfen sich in der Betreuungsarbeit. Manche haben große Zweifel, ob sie es richtig machen.“

Angehörige starken Emotionen ausgesetzt

Und, schließlich gebe es auch betreuende Angehörige, die starke Emotionen empfinden würden, wie etwa Ärger, Zorn, oder das Gefühl alleine gelassen zu sein. Andererseits wisse man, je länger die Betreuungszeit dauere und je ausgeprägter die Verhaltensstörungen der zu pflegenden Personen seien, desto größer sei die Belastung für die Betreuer, erklärt Gerhard Ransmayr, der Leiter der Klinik für Neurologie am Kepler Universitäts-Klinikum in Linz.