Mordalarm im Innviertel - Motiv unklar

Nach dem Mord an einer 64-jährigen Frau in Polling im Innkreis ist das Motiv weiterhin völlig unklar. Wie berichtet soll ein 28-Jähriger seine Mutter in ihrem Haus erwürgt haben, davor soll es einen Streit gegeben haben.

Der Sohn ist seit gestern zu Besuch bei seiner Mutter gewesen, die am Ortsrand von Polling allein in einem Einfamilienhaus lebte. Am Montagvormittag stritten die beiden, gegen 10 Uhr soll der Sohn seine 64-jährige Mutter im Badezimmer dann erwürgt haben, so die bisherigen Ermittlungen.

Mordalarm im Innviertel

Pressefoto Daniel Scharinger

Polizeisprecherin Simone Mayr-Kirchberger sagt: „Daraufhin hat der Täter dann seinen Bruder angerufen und hat gemeint, dass mit seiner Mutter etwas passiert sei, woraufhin auch der Bruder zum Haus gekommen ist, wo er seine Mutter dann regungslos im Badezimmer vorgefunden hat.“

Mit Auto des Bruders geflüchtet

Der 31-jährige Bruder alarmierte Rettung und Polizei, seine Wiederbelegungsversuche scheiterten. In diesem Augenblick habe der mutmaßliche Täter dann die Autoschlüssel seines Bruders gestohlen und dürfte dann mit dessen Auto in Richtung Grenze gefahren sein, so Polizeisprecherin Mayr-Kirchberger: „In Deutschland, wo der Täter auch wohnhaft ist, konnte er von den deutschen Kollegen festgenommen werden.“ Laut Polizei erfolgte die Festnahme kurz vor 11.00 Uhr - rund eine Stunde nach dem mutmaßlichen Tatzeitpunkt.

Polizeisprecherin Simone Mayr-Kirchberger

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Polizeisprecherin Simone Mayr-Kirchberger fasst die Vorgänge so zusammen:

Tatverdächtiger soll psychische Probleme haben

Der 28-jährige Tatverdächtige wird zunächst von der deutschen Polizei befragt, vermutlich aber bald nach Oberösterreich überstellt. Dafür ist ein Auslieferungsantrag nötig, weil der Mann Deutscher ist. Die Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis hat bereits Ermittlungen aufgenommen. Zu klären gilt es laut Polizei wie zurechnungsfähig der Mann war. Er soll psychische Probleme haben, so der Bruder zur Staatsanwaltschaft. Der 31-jährige wird psychologisch betreut.

Nachbarn zeigen sich schockiert

In der Nachbarschaft sitzt der Schock tief, Nachbar Herbert Pomarolli meint: „Für uns ist das unvorstellbar. Auf Mord hab‘ ich überhaupt nicht gedacht. Ich hab‘ mir gedacht, vielleicht hat sie einen Herzinfarkt gehabt, oder etwas in diese Richtung.“

Nachbar Herbert Pomarolli

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Der Leichnam der Frau wurde am Montag noch nach Salzburg zur Obduktion gebracht, wodurch die genaue Todesursache geklärt werden soll.