Aktive Senioren auf dem Arbeitsmarkt

Über die Chancen älterer Menschen auf dem Arbeitsmarkt wird öffentlich diskutiert. Weniger bekannt ist, dass diese oft weiterhin arbeiten - ob gratis zur Bestätigung, noch von Nutzen für die Gesellschaft zu sein, oder um dazuzuverdienen.

In Oberösterreich beziehen rund 300.000 Menschen eine Pension. Das heißt aber nicht, dass diese Menschen sich alle schon zur Ruhe gesetzt haben. Viele von ihnen wollen und viele müssen auch noch zusätzlich arbeiten. So sind laut Statistik von 2015 in Oberösterreich mehr als 11.000 Menschen, die älter als 60 sind, geringfügig beschäftigt.

Im Handel dringend gebraucht

Die meisten Dazuverdiener sind im sogenannten tertiären Sektor zu finden, das heißt im Handel, im Transportwesen, in der Gastronomie und anderen Dienstleistungsbereichen. Im Handel werden die Senioren sogar dringend gebraucht, so Manfred Zöchbauer von der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer, weil sich zu wenige junge Leute melden würden. Dabei ist die Lebenserfahrung der älteren Menschen wichtig, vor allem im Lebensmittelhandel, erklärte Zöchbauer, „dort ist kein spezifisches Fachwissen erforderlich, da ist eher Praxis gefragt, die gerade ältere Menschen mitbringen“.

Mit Erfahrung punkten

Oftmals werden auch gerade ältere Damen in der Promotion neuer Feinkostprodukte eingesetzt, weil ihre Erfahrungen als jahrelange Kundinnen ihnen Glaubwürdigkeit verleihen. Viele Männer sind in der Pension zum Beispiel aushilfsweise als Busfahrer mit Schul- oder Reisebussen unterwegs. Mit diesen geringfügigen Beschäftigungen bessern viele Mindestpensionisten ihr Monatseinkommen auf. Auch damit sie sich selbst guten Gewissens einmal etwas leisten können oder auch, um ihre Kinder und Enkel zu unterstützen.

Nach einer Auskunft der Pensionsversicherung gibt es außerdem 3.100 Personen in Oberösterreich, die bereits in Alterspension sind und trotzdem ein Gehalt oder Lohn über der Geringfügigkeitsgrenze beziehen.