Pyhrn Priel-Tourismus steht zu Obmann

Gegen einen ehemaligen Geschäftsführer einer Tochterfirma des Tourismusverbandes Pyhrn-Priel läuft wie berichtet ein Ermittlungsverfahren. Er soll 130.000 Euro veruntreut haben. Dem Obmann des Verbandes, Herbert Gösweiner, wurde jetzt von seinem Verband das Vertrauen ausgesprochen.

Wegen eines laufenden Ermittlungsverfahrens in einer Tochterfirma des Tourismusverbandes war Gösweiner von den Juristen des Landes empfohlen worden, seine Funktion zurückzulegen, bis alles aufgeklärt ist. Nun wurde der Obmann vom Vorstand in seinem Amt bestätigt. Gleichzeitig wurde beschlossen, möglichst bald Neuwahlen anzusetzen.

„Wir nehmen das zur Kenntnis“

Man nehme das zur Kenntnis, so Landeshauptmannstellvertreter Michael Strugl (ÖVP), der aber auch eine Prüfung ankündigte: „Uns geht es um die Gebarung des Verbandes und die Verantwortung der Organe. Daher war die Empfehlung der Juristen des Landes, nachdem Herr Gösweiner sowohl in der Infrastrukturgesellschaft als auch im Verband Funktionen bekleidet und hier Interessenskonflikte bestehen könnten, er für die Zeit der Prüfung die Funktionen zurücklegt. Wenn die Organe des Verbandes anders entscheiden, dann nehmen wir das natürlich zur Kenntnis. Es wird eine Prüfung des Verbandes und der Gesellschaften geben, weil es einerseits um Fördergeld des Landes geht, und andererseits ist das Land Aufsichtsbehörde. Deshalb wollen wir uns nicht dem Vorwurf aussetzen, dass wir hier unsere Aufsichtspflicht vernachlässigen.“

„Nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“

Der Hinterstoderer Bürgermeister Helmut Wallner, ebenfalls Mitglied im Tourismusverband, glaubt trotzdem, dass man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen kann, wie er sagte: „Man hätte vorsichtiger mit dem Ganzen umgehen müssen. Als Bürgermeister brauche ich mindestens drei Unterschriften für jede Überweisung und schaue mir jeden Beleg an, und das hätte der Vorstand auch machen müssen. Es ist traurig und ein Dilemma, weil das muss man dann ausbaden. Solche Sachen dürfen nicht passieren. Den Geschäftsführer hätte man schon bei der Einstellung bisschen besser prüfen sollen, aber auch danach bei den Geschäftsabwicklungen. Es ist leider passiert, aber man muss auch für die Zukunft lernen, solche Fehler nicht mehr zu machen.“

Herbert Gösweiner selbst war am Freitag zu keiner Stellungnahme gegen dem ORF Oberösterreich bereit.

Gösweiner erstattete Anzeige

Hintergrund für die Turbulenzen ist ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Steyr gegen den ehemaligen Geschäftsführer einer Tochterfirma des Tourismusverbandes Pyhrn-Priel. Er soll 130.000 Euro in die eigene Tasche gewirtschaftet haben. Gosweiner hatte den Mann angestellt und später auch Anzeige erstattet.

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