Sexuelle Übergriffe: Ein Asylwerber belastet

Die Polizei hat am Dienstag Details zu drei Sexualstraftaten der jüngsten Zeit in Linz präsentiert. Für alle drei Fälle soll nach bisherigen Ermittlungen ein Asylwerber verantwortlich sein, dem jetzt die Abschiebung droht.

Der 21-Jährige aus Afghanistan soll in der Nacht auf den 1. November auf der Straße versucht haben, über eine 19-Jährige herzufallen, die gerade am Heimweg von einer Veranstaltung war. Die Frau wehrte sich heftig. Sie zerkratzte dem Angreifer das Gesicht und schlug ihn in die Flucht. Wenige Minuten später griff ihn dann die Polizei auf.

Pressekonferenz der Polizei, v.l.: Landespolizeidirektor Andreas Pilsl, Stadpolizeikommandant Karl Pogutter

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V.l.: Landespolizeidirektor Andreas Pilsl, Stadpolizeikommandant Karl Pogutter

Der 21-Jährige wurde aufgrund von DNA-Spuren überführt, so Landespolizeidirektor Andreas Pilsl und Stadpolizeikommandant Karl Pogutter. Der Asylwerber lebt seit 2016 in Österreich ist und wohnte zuletzt im Stadtteil Urfahr. Er gebe die Attacke in der Halloween-Nacht zu, beschönige sie aber, hieß es.

Nicht geständig war er trotz eindeutiger DNA-Spuren zu zwei weiteren Taten von Anfang Oktober, so Pogutter. In der Nacht auf den 1. Oktober soll er einer 30-jährigen Frau, die ihr Handy verloren hatte und es auf der Straße suchte, Hilfe angeboten haben. Er lockte sie zu einem Skaterpark im Donaupark und soll sie dort vergewaltigt haben, so der Vorwurf.

Wenige Tage später kam es zu einem weiteren Übergriff, den die Polizei als versuchte Vergewaltigung einstuft: Er soll eine 22-Jährige von der Nibelungenbrücke weg bis nach Hause verfolgt und im Eingangsbereich des Gebäudes bedrängt haben. Das Opfer konnte aber flüchten.

Mann soll abgeschoben werden

Im vorliegenden Fall seien bereits aufenthaltsbeendende Maßnahmen in Kraft, so Pilsl. Der Mann soll also abgeschoben werden, sobald die Justiz seinen Fall abgeschlossen hat. Es werde noch untersucht, ob der 21-Jährige für weitere Taten verantwortlich sei, erklärte Pogutter. Er halte es für möglich, dass es auch welche gebe, die noch gar nicht angezeigt wurden. Vor den Übergriffen, derer er verdächtigt wird, sei der Mann nicht strafrechtlich aufgefallen.

21 Sexualstraftaten heuer in Linz

Der Polizeidirektor wies darauf hin, dass die Zahl der Vergewaltigungen im öffentlichen Raum zuletzt angestiegen sei und eine nicht unerhebliche Zahl davon auf das Konto afghanischer Täter gehe. Heuer seien in Linz im öffentlichen Raum bereits 21 Vergewaltigungen bzw. Vergewaltigungsversuche verübt worden, rechnete Pilsl vor. Das seien um sechs mehr als im ganzen Jahr 2014, die Zahl sei also seit der Flüchtlingswelle angestiegen.

Von diesen 21 Taten seien 17 geklärt worden, sechs würden auf das Konto von afghanischen Tätern gehen, acht auf das von Österreichern. Insgesamt hingegen - also nicht allein auf den öffentlichen Raum bezogen - sei die Zahl der Vergewaltigungen in Linz seit 2014 zurückgegangen.