Industrie blickt vorsichtig in Zukunft
Auf den ersten Blick sehe es gut aus, aber eben nur auf den ersten Blick, so der Linzer Universitätsprofessor Teodoro Cocca, vom Institut für betriebliche Finanzwirtschaft. Andere Länder in Europa wachsen wirtschaftlich deutlich stärker und profitieren auch besser davon, dass die weltweite Konjunktur anzieht.
„Noch viele Strukturen in Österreich verkrustet“
Der wesentliche Grund: In Österreich seien eben noch viele Strukturen verkrustet, so Cocca: „Der österreichische Arbeitsmarkt gilt als wenig flexibel. Die Konkurrenzfähigkeit des Arbeitsmarktes bzw. des Landes per se, auch im Vergleich zu europäischen Nachbarländern aber umso mehr asiatischen Ländern, hinkt natürlich nach. Da ergibt sich natürlich eine Reformagenda für die neue Bundesregierung.“
„Oberösterreich geht richtigen Weg“
Die sollte es am besten Schwarz-Blau in Oberösterreich nachmachen. Nach jahrelanger Kritik der Industriellenvereinigung, gibt es jetzt nämlich Lob für die heimische Landespolitik, so der Präsident der Industriellenvereinigung Axel Greiner: „Jetzt geht Oberösterreich einen ganz, ganz richtigen und konsequenten Weg, indem die Verschuldung quasi gestoppt wird, eine Schuldenbremse eingezogen wird.“
Kritik an Stillstand in der Bildungspolitik
Anpacken müsse die künftige Bundesregierung vor allem bei der Bildungspolitik. Hier gebe es seit zehn Jahren einen Stillstand. Der Appell des Geschäftsführers der Industriellenvereinigung, Joachim Haindl-Grutsch: „Endlich jene Maßnahmen zu setzen, dass aus der Volksschule Kinder kommen, die ordentlich schreiben, lesen und rechnen können. Danach müssen sie eine Bildungsorientierung bekommen, damit sie sich für die richtige berufliche Entwicklung entscheiden.“
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Derzeit gibt es zu wenige Jugendliche, die sich aus Sicht der Industrie richtig entschieden haben. Die Fachkräfte fehlen - und das in Zeiten guter Konjunktur.