Asylwerber als Wirtschaftsfaktor

Asylwerber, die sich länger als neun Jahre in Oberösterreich aufhalten, rechnen sich wirtschaftlich gesehen. Das ist das Resultat einer Studie zum Wirtschaftsfaktor, die Integrationslandesrat Rudi Anschober (Grüne) in Auftrag gab.

Fachleute haben die wirtschaftliche Auswirkung des Flüchtlingszuzugs im Land erhoben. In den ersten Jahren kosten zwar viel Geld, Wirtschaftswissenschaftler Friedrich Schneider von der Gesellschaft für angewandte Wirtschaftsforschung (GAW) zu den Kernaussagen der Studie. „Aber wenn sie rasch in den Arbeitsmarkt integriert werden, wenn sie hier sesshaft werden können, bringen sie spätestens ab dem neunten Jahr der Republik wieder zusätzliche Steuern und Einnahmen – also dann Nettozahler sind.“

v.l. Florian Wakolbinger (GAW), Landesrat Rudi Anschober (Grüne), Friedrich Schneider (GAW)

ORF

V.l.: Florian Wakolbinger (GAW), Landesrat Rudi Anschober (Grüne), Friedrich Schneider (GAW)

„Ab dem fünften Jahr Abgabensumme größer“

Wenn jemand neun Jahre hier ist, dann sind im Durchschnitt die von ihm abgeführten Abgaben größer, als die Transfers, die er erhalten habe. „Ab dem fünften Jahr ist es schon so, dass die jährliche Abgabensumme größer ist als die jährliche Transfersumme“, Florian Wakolbinger (GAW).

Gleichzeitig brachten die Konsumausgaben der Asylwerber der Wirtschaft jährlich 90 Millionen Euro dazu. Die jährliche zusätzliche Arbeitskraft entsprach rund 1.200 Vollzeitstellen, so Anschober, der in diesem Zusammenhang neuerlich einen rascheren Zugang der Asylwerber zum Arbeitsmarkt forderte.