Mehr Mängel bei Tiertransporten angezeigt
In Oberösterreich ist Stephan Hintenaus ein Unikat, denn hierzulande ist er der einzige Tiertransportinspektor. Gemeinsam mit der Polizei hat Hintenaus im vergangenen Jahr rund 175 in- und ausländische Tiertransporte auf den Straßen untersucht.
Selten Tierquälerei
Auf Tierquäler trifft Hintenaus aber nur selten. Die meisten Anzeigen gab es, weil Transporteure nicht die nötigen Papiere dabei hatten, erzählt er. Nur in zwölf der 51 angezeigten Fällen hätten Tiere während der Fahrt gelitten, sagt Hintenaus: „Es kann sein, dass das Tier beim Transport nicht die Kraft hat, sich zu wehren, richtig zu stehen oder schwere Verletzungen hat. Das kommt aber zum Glück nur selten vor.“
APA/dpa/Philipp Schulze
Aber nicht nur auf den Autobahnen, vor allem bei Schlachthöfen werden Tiertransporte kontrolliert. Wie wichtig diese genauen Kontrollen sind, betont auch der zuständige Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ). Denn dadurch würde der Stressfaktor der Tiere reduziert und die Qualität des Fleisches steigen.
Ausländische Transporte meiden Oberösterreich
Erfreulich sei außerdem, dass die Anzeigen bei ausländischen Transporten weiter zurückgehen. Hier vermutet Tiertransportinspektor Hintenaus, dass so manches ausländisches Transportunternehmen mittlerweile einen Bogen um Oberösterreich macht - eben wegen dieser peniblen Kontrollen.
Anzeigen der Tiertransporte in Zahlen:
- Insgesamt 46.000 Tiertransporte wurden 2016 auf den Straßen und bei Schlachthöfen kontrolliert
- Oberösterreich und Salzburg sind die einzigen Bundesländer mit eigenen Tiertransportinspektoren
- 18 der 52 Transporteure kassierten Anzeigen, weil Papiere fehlten
- Elf Anzeigen betrafen zu hohe Ladedichte
- Nicht tierschutzgerechter Umgang wurde bei vier Rinder-, drei Schweine- und zwei Hundetransporten festgestellt
- 2016 wurden keine toten Tiere aufgefunden