Verbesserte Behandlung von Epilepsie

Die Behandlung von Epilepsie hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Neue Medikamente verhindern epileptische Anfälle, und eine Operation kann die Krankheit sogar heilen.

Etwa 7.000 Oberösterreicher leiden an Epilepsie, im Schnitt erkrankt alle sieben Stunden ein Mensch. Die Hälfte davon sind noch Kinder, wenn die ersten epileptischen Anfälle auftreten, so Joachim von Oertzen, Neurologe am Kepler-Uniklinikum Linz. Den Patienten kann immer besser geholfen werden. Dank neuer Medikamente erleiden drei Viertel von ihnen keine epileptischen Anfälle mehr.

Operation nicht bei allen Patienten möglich

Wenn Medikamente nicht helfen, kann eine Operation durchgeführt werden. Sie kann Epilepsie sogar heilen, ist aber nicht bei allen Patienten möglich, so von Oertzen: „Ein chirurgischer Eingriff kann dann durchgeführt werden, wenn die Epilepsie von einem Punkt im Gehirn ausgeht. Nicht operiert werden können Patienten, wo die Anfälle von mehreren Stellen kommen oder anzen Gehirn gleichzeitig beginnen.“

Zwei Drittel der Operierten hatten keine Anfälle mehr

Zunächst wird anhand einer speziellen Untersuchung festgestellt, welcher Bereich im Gehirn die Epilepsie auslöst. Dann erfolgt die Operation, so der Neurologe: „Bei dem Eingriff wird ein Stück Hirngewebe entfernt. Das wird vorher sehr sorgfältig untersucht, um genau festlegen zu können, welches Hirnareal entfernt werden muss.“ Am Kepler-Uniklinikum wurden bereits 300 Epilepsiepatienten operiert. Etwa zwei Drittel von ihnen hatte danach langfristig keine Anfälle mehr.

Epilepsie ist eine Gehirnkrankheit, bei der elektrische Entladungen im Gehirn Anfälle auslösen, so von Oertzen: „Diese Anfälle werden durch elektrische Fehlentladungen zwischen den Nervenzellen des Gehirns ausgelöst, die in einem Netzwerk stehen. Wenn dieses eine Störung bekommt, kann es zu einem epileptischen Anfall kommen.“

Auch Gesunde können epileptischen Anfall erleiden

Epilepsie kann zusätzlich zu den Anfällen auch Depressionen auslösen, die Intelligenz mindern oder Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Sprechvermögen stören. Außerdem können die Medikamente Nebenwirkungen haben. Auch gesunde Menschen können einen epileptischen Anfall erleiden - etwa durch Fieber, Schlafentzug oder bei einem Schlaganfall. Epilepsie liegt aber nur vor, wenn Anfälle häufig und ohne Grund auftreten.