Flüchtlinge: Raschere Akzeptanz der Ausbildung

Von den derzeit 2.800 arbeitslos gemeldeten Flüchtlingen in Oberösterreich habe jeder Vierte einen Uni-Abschluss oder die Matura, sagt der Grüne Integrationslandesrat Rudi Anschober. Die gute Ausbildung der Menschen soll rascher akzeptiert werden, forderte er am Mittwoch.

Viel zu lange und viel zu mühsam laufen diese Anerkennungsverfahren momentan ab, kritisiert Anschober. Entgegen der landläufigen Meinung gebe es laut ihm sehr wohl gut ausgebildete Flüchtlinge. Von den derzeit 2.800 arbeitslos gemeldeten Flüchtlingen in Oberösterreich habe jeder Vierte einen Uni-Abschluss oder die Matura in den Herkunftsländern gemacht, etwa in Syrien oder Libyen.

Am Arbeitsmarkt einbringen

Es dauere jedoch zu lange, bis ihre Qualifikation anerkannt wird, so Anschober, und das wiederum verhindere, dass sie ihre Qualifikation auch am Arbeitsmarkt einbringen können. Als Beispiele nannte Anschober Zahnärzte oder Lehrer.

Dürfen Flüchtlinge nach ihren Asylverfahren bleiben, können sie nach derzeitiger Gesetzeslage ansuchen, damit ihre Qualifikation anerkannt werde. Doch das Verfahren dauere mehrere Jahre und koste mehrere tausend Euro, etwa für Übersetzungskosten der Diplomarbeit und von Urkunden.

Dafür müssten sich Flüchtlinge an einer Uni einschreiben lassen, und deswegen wiederum verlieren sie Geld aus der Mindestsicherung und können sich das Verfahren in der Regel nicht mehr leisten. Anschober fordert daher von der Bundespolitik raschere Verfahren und, dass in diesen Fällen die Mindestsicherung in vollem Umfang erhalten bleiben soll.