Motorschaden deckte Tierquälerei auf

Durch einen Motorschaden ist eine Tierquälerei aufgedeckt worden, so Tierschützer. In einem Kleinbus aus Bukarest habe man 27 Hunde unter qualvollen Bedingungen transportiert. Sie kritisierten, dass Tierärzte einer Weiterfahrt im Ersatzbus zustimmten.

Wie erst am Montag bekannt wurde, hat die Pfotenhilfe Lochen am See bereits vergangene Woche im Auftrag der Bezirkshauptmannschaft Schärding kurzzeitig neun Hunde gepflegt. Die Tiere seien in einem erbärmlichen Zustand gewesen, hieß es. Und das sei auch kein Wunder, denn die Tiere dürften zwei Tage und zwei Nächte lang in dem Kleintransporter eingepfercht gewesen sein: wie sich herausstellte waren insgesamt 27 Hunde in dem Kleinbus - zum Teil in winzige Käfige gequetscht, vollgeschmiert mit Kot und Urin.

Tiertransport Schärding

Pfotenhilfe

Ersatztransporter mit Hunden

Hunde für England bestimmt

Das Ziel des rumänischen Hundetransportes sei Essex in England gewesen, doch ein Motorschaden stoppte den Transporter im Bezirk Schärding. Unter den Augen mehrerer Amtstierärzte wurden die Hunde aus dem kaputten Fahrzeug entladen und auf mehrere Tierheime, darunter auch die Pfotenhilfe, aufgeteilt.

Doch die rumänischen Hundetransporteure waren schnell mit einem Ersatzfahrzeug zur Stelle. Als ein Salzburger Tierarzt die Weiterfahrt untersagte, sei der Fahrer wütend geworden. Schließlich seien dies Hunde aus Tötungsstationen, der Transport nach England sei ein Tierschutzprojekt.

Tierschützer: Rassehunde transportiert

Laut den Tierschützern habe es sich um gefragte Rassehunde gehandelt und nicht um Streuner oder Mischlinge, wie sie in Rumänien oft getötet werden. Sie orten hinter diesen Hundetransporten ein Riesengeschäft. Und sie kritisieren auch die Amtstierärzte für die Entscheidung, dass die Hunde nach zwei Tagen weitertransportiert werden durften.

„Anscheinend reichen die geltenden Tiertransportregelungen nicht aus, denn anders kann ich mir nicht erklären, dass diese Hunde unter den Augen mehrerer Amtstierärzte zuerst aus dem kaputten Kleinbus entladen und zwei Tage später wieder in einen Ersatzbus gezwängt zu werden und nach Großbritannien weiterfahren durften“, so Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler in der Medienmitteilung.