Prozess nach brutalem Überfall

Der Raubüberfall auf eine betagte Leondingerin hat im Vorjahr schockiert: Am Freitag müssen sich fünf mutmaßliche Täter vor dem Linzer Landesgericht verantworten. Sie hatten die 78-Jährige laut Anklage geschlagen und gefesselt.

Drahtzieher des brutalen Raubüberfalles dürfte ein 49-jähriger Mann aus Mazedonien sein, der in der Steiermark lebte. Er hatte der 78-jährigen Leondingerin hin und wieder gegen Bezahlung in ihrem Schrebergarten geholfen.

Frau geschlagen und gefesselt

Der Mann kam zur Überzeugung, dass seine Auftraggeberin sehr viel Geld, nämlich mehrere Hunderttausend Euro, in ihrer Wohnung in Bar verwahren würde. Gemeinsam mit einem aus Rumänien stammenden Freund soll er den Plan ausgeheckt haben, der Frau das Geld zu stehlen. Der holte sich wiederum Landsleute an Bord, die für die Tat offenbar eigens aus Rumänien anreisten.

Pensionistin in Leonding brutal ausgeraubt

ORF

Die Täter überfielen die schlafenden Pensionistin in ihrer eigenen Wohnung.

In der Nacht auf den 14. August des Vorjahres stiegen schließlich drei maskierte und mit Messern und Schraubenziehern bewaffnete Männer über einen Balkon in die Wohnung im zweiten Stock ein. Sie überraschten die schlafende Frau, schlugen und fesselten sie schließlich so perfide, dass sie sich laut Ermittlern beim Aufstehen möglicherweise selbst stranguliert hätte.

Dann suchten sie nach den vermeintlichen dicken Bündeln Geldscheinen. Dabei stießen sie jedoch auf einen schlafenden Mann aus der Mongolei, der bei der 78-Jährigen wohnte. Auch ihn fesselten sie. Die Räuber entkamen mit ein paar Tausend Euro, Schmuck und einem Handy. Der gefesselte Mann schaffte es, sich und die Pensionstin zu befreien.

Männer sind geständig

In kriminalistischer Kleinarbeit kamen die Ermittler auf die Spur der Täter. Die fünf Männer sind seit einigen Monaten in Untersuchungshaft. Sie sind geständig und müssen sich wegen schweren Raubes und Freiheitsentziehung verantworten. Den Angeklagten im Alter zwischen 24 und 49 Jahren drohen bis zu 15 Jahre Haft.

Bereits am Freitag könnte es ein Urteil geben. Ein weiterer Komplize sitzt noch nicht auf der Anklagebank. Er war untergetaucht, konnte aber mittlerweile in Frankreich verhaftet und nach Linz überstellt werden. Er ist in U-Haft und wird sich ebenfalls in absehbarer Zeit vor Gericht verantworten müssen.

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