Ärztekammer: Neues Gesetz „für den Hugo“

Die Ärztekammer warnt einmal mehr vor der Abschaffung des Hausarztes. Ein Gesetz über die Primärversorgungszentren, das laut der Gesundheitsministerin noch vor den Wahlen im Herbst beschlossen werden soll, sei „für den Hugo“.

Ein Interview mit Folgen: In der ORF-Pressestunde am Sonntag kündigte Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) an, noch vor der Nationalratswahl im Herbst ihr Gesetz über die umstrittenen Primärversorgungszentren durchbringen zu wollen. Ein Gesetz soll die rechtlichen Grundlagen dafür schaffen. Doch das sei - Zitat - „für den Hugo“, so der Präsident der Ärztekammer Peter Niedermoser.

„Hausarzt wird abgeschaffen“

Konkret warnen die Spitzenfunktionäre der Ärztekammer davor, dass mit dem Gesetz das Gesundheitssystem über die Hintertür völlig umgekrempelt werden soll. Das Gesetz sei nicht notwendig, tatsächliche wolle das Gesundheitsministerium den Hausarzt mittelfristig abschaffen, sagt Niedermoser.

Primärversorgungszentrum in Enns eröffnet

ORF

Eine Gesetzesgrundlage für die Primärversorgungszentren sei „für den Hugo“, sagt die Ärztekammer.

Gegen die Primärversorgungszentren, wie es sie beispielsweise in Enns schon gibt, habe man prinzipiell aber nichts, betonen die Ärztevertreter. Dort arbeiten arbeiten sechs Hausärzte gemeinsam mit Krankenschwestern, Therapeuten und Fachärzten unter einem Dach und betreuen Patienten aus der gesamten Region. Auf Landesebene funktioniere die Zusammenarbeit mit Politik und Krankenkassen ganz ausgezeichnet. Vom Draht nach Wien könne man das momentan nicht behaupten.

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