Wasserschutz nicht in den Köpfen

Österreichische Hydrogeologen kämpfen in ihrer Arbeit darum, dass in den Köpfen der Menschen mehr Verständnis für den Wasserschutz gebe. Und dass es, je nach Schutzgebiets-Kategorie, eben auch Verbote wie ein Düngeverbot geben müsse.

„Das Bewusstsein ist nicht wirklich verankert“, auch Hydrogeologen lernten davon erst im Laufe des Studiums, so Harald Wimmer Hydrogeologe des Landes OÖ am Freitag bei einem Hydrologen-Treffen in Bad Zell. Trotz aller Schutzmaßnahmen seien vor allem in intensiv bewirtschafteten Regionen zunehmend Rückstände von Pflanzenschutzmitteln im Grundwasser zu finden.

Hydrogeologen Treffen in Bad Zell

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Stoffe untereinander reagieren überraschend

Diese Mittel würden vor der Zulassung zwar wissenschaftlich untersucht, aber, es gebe für die Experten immer wieder Überraschungen, wie diese Abbaustoffe untereinander reagierten. Im schlimmsten Fall komme es zu einer Veränderung des Wassers, die nicht nur die Analytiker mit ihren haarscharfen Geräten feststellen – für den Konsumenten „schmeckt es nicht mehr, es kann muffeln“, so Wimmer.

Hydrogeologen Treffen in Bad Zell

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So eine Wechselwirkung hat zum Beispiel vor einigen Jahren in Ohlsdorf (Bezirk Gmunden) das Trinkwasser ungenießbar gemacht. Das Land Oberösterreich kooperiere sehr gut mit Vertretern der Landwirtschaft, um ein Umdenken beim Einsatz der Pestizide zu erreichen, so die Experten. Das Problem sei, auf jedes Mittel, das dann eingeschränkt werde, ganz sicher das nächste Mittel komme, „Von dem wir wieder nicht wissen, ob und was es im Grundwasser auslösen wird“.

Österreich noch in komfortabler Lage

Die sichere Versorgung mit sauberem Wasser ist also nicht in Stein gemeißelt. Trotzdem ist Österreich noch in einer komfortablen Lage, so Ralf Benischke von der Technischen Universität (TU) Graz. Man könne für weite Teile sogenanntes natives Wasser nutzen, also so wie es aus dem Untergrund komme.

Im Schnitt verbraucht eine vierköpfige Familie in Österreich pro Tag 500 Liter Wasser - dazu reicht es, im Gegensatz zu vielen Staaten weltweit, zu Hause den Wasserhahn aufzudrehen.

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