Drohnen retten Rehkitzen das Leben
Damit sie nicht wenige Stunden oder Tage nach ihrer Geburt qualvoll sterben müssen, werden immer wieder Rehkitze mit großem Aufwand gesucht und in Sicherheit gebracht. Seit über 40 Jahren retten der Altbürgermeister von Bad Zell (Bezirk Freistadt), Ernst Moser, und seine Mitstreiter in Zusammenarbeit mit dem Landesjagdverband Rehkitze.
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Drückerinstinkt bei Rehkitzen
„Die Kitze, die so bis zu zehn Tage alt sind, liegen wie ein Kartofferl im Gras, die kann man aufheben, sie rühren sich nicht.“ Der Drückerinstinkt sei ein angeborenes Verhalten, dagegen seien „die Mähwerke ... nicht in der Evolution eingeplant“, so Moser. Nun erhalten die engagierten Jäger und Bauern Unterstützung aus der Luft: Mit einer ferngesteuerten Drohne, die mit einer hochauflösenden Wärmebildkamera ausgestattet ist, überfliegen sie die Wiesen, die gemäht werden sollen, gleichzeitig aber auch ganz jungen Rehkitzen als Versteck dienen.
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Erfahrung nötig
In einer Höhe von 100 Metern überfliegt die Drohne mit rund 30 Kilometer pro Stunde die Wiesen und erkennt auch kleinste Wärmequellen, die in Schwarz-Weiß deutlicher zu erkennen seien als in Farbe. Den Prototyp hat Richard Koch gebaut, der seit Jahren auch für ORF-Produktionen im Einsatz ist. Um diese Drohnen zu fliegen, müssten die Piloten schon Erfahrung haben. „Er muss ja die Wiesen in möglichst gleichmäßigen, schmalen Streifen abfliegen können.“
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Nicht nur die Jägerschaft ist daran interessiert, dass möglichst keine Kitze beim Mähen getötet werden. Denn über die gehäckselten Teile gelangen Bakterien und Leichengift ins Silofutter, die zum Tod von Kühen führen können. Noch kommt eine Drohne auf mehrere tausend Euro. Da die Technik immer billiger wird, könnten in Zukunft Jäger in allen Landesteilen mit derartigen Drohnen ausgestattet werden, um schnell reagieren zu können - damit möglichst viele Rehkitze die kritischen ersten Tage überleben.