Von der Bruckner-Uni zur Elbphilharmonie

100 Tage Elbphilharmonie werden in diesen Tagen in Hamburg gefeiert. 250.000 Menschen haben bisher dort Konzerte erlebt. Anke Fischer studierte in Linz Musikvermittlung und arbeitet nun in einem der attraktivsten Konzerthäuser der Welt.

Unbestreitbar schön sieht die Elbphilharmonie aus, sie war aber auch ganz schön teuer. Das weltbekannte Konzerthaus in Norddeutschland, habe die Stadt bereits verändert, sagen die Hamburger. Rund 866 Millionen Euro hat der Bau des architektonisch markanten Gebäudes gekostet und nimmt damit laut Handelsblatt Platz zwölf im Ranking der teuersten Gebäude der Welt ein.

Die Hamburger Elbphilharmonie bei der Eröffnungsfeier

Ralph Larmann

Die Elbphilharmonie in Hamburg während der Eröffnungsfeier

Nur wenigen ist bekannt, dass schon an der ersten Initiative zum Bau der Elbphilharmonie auch eine Oberösterreicherin beteiligt war. Die Linzer Kunsthistorikerin Jana Marko hatte die Idee, das Architekturbüro Herzog & de Meuron zu einer Studie einzuladen und den alten Speicher zwischen Sandtorhafen und Grasbrookhafen mit einem Konzerthaus aufzustocken.

Verbindungen nach Linz

Eine Mitarbeiterin im Team der Elbphilharmonie ist Anke Fischer. Sie hat an der Bruckner Universität Linz Musikvermittlung studiert und arbeitet nun in einem der attraktivsten Konzerthäuser der Welt.

Anke Fischer

privat

Anke Fischer studierte in Linz Musikvermittlung

An ihre Zeit in Oberösterreich erinnert sich Anke Fischer gerne zurück, wo sie ihr Handwerk gelernt habe: „In jedem einzelnen Wochenend-Modul hatte ich gute Dozenten, es war eine sehr große Bandbreite was in Linz geboten wurde, und das Netzwerken, was Musikvermittlung alles sein kann, hat mich geprägt. In Linz habe ich viele Ideen entwickeln dürfen.“

Noch immer begeistert von Linz

Sie zeigt sich immer noch von ihrem Studienort begeistert: „Linz ist eine Stadt die brodelt, voller Kultur ist und obwohl es eine Kleinstadt ist, gibt es an jeder Ecke viel zu entdecken. Die Anton Bruckner Privatuniversität war für mich ein Ort voller Kreativität. Ich habe die Lehrgangsleiterin Constanze Wimmer bei einem Vortrag erlebt und sie hat mich beeindruckt. Daher habe ich beschlossen, in Linz zu studieren.“

Die Hamburger Elbphilharmonie bei der Eröffnungsfeier

Ralph Larmann

Jetzt organisiert Anke Fischer Konzerte in einem der Top-Häuser der Welt. Die Musikvermittlung beschäftige sich mit dem Inhalt, quasi dem Herzblut des Konzerts: „Wir wollen Leute abholen, die vielleicht Hemmungen haben, in ein Konzerthaus zu gehen. Wir kümmern uns auch um Einführungen vor den Konzerten.“

Daneben werden aber auch die heiligen Hallen des Konzertbetriebs verlassen. So werden etwa Teezeremonien in der Stadt organisiert, bei denen ein bestimmtes chinesisches Saiteninstrument vorgestellt wird. So werde eine Brücke zum Konzerthaus geschlagen: „Wir gehen bewusst auch in die unterschiedlichen Stadtteile Hamburgs.“

Die Hamburger Elbphilharmonie bei der Eröffnungsfeier

Ralph Larmann

Auch wenn jetzt die Menschen vor der Elbphilharmonie Schlange stehen und inzwischen nahezu alle Konzerte für die gesamte heurige Spielzeit ausverkauft sind, war der Bau nicht unumstritten. Lange Zeit war nur von „Millionengrab“ in dem ehemaligen Kakaospeicher, das auch Luxuswohnungen und Büros beinhaltet, die Rede.

„Der Zauber des Anfangs hält noch an“

Neben der interessanten Tätigkeit hat auch der Arbeitsplatz für Fischer seine Faszination auf keinen Fall verloren: „Das Haus riecht auch nach 100 Tagen immer noch in jeder Ecke neu und nach Holz. Unser Büro ist im 10. Stock und wir blicken auf den Hafen. Der Zauber des Anfangs hält noch an.“

Dass manchmal auch Besucher in die Elbphilharmonie kommen, die sich freuen, überhaupt eine Karte ergattert zu haben, ohne genau zu wissen, was das nun für ein Konzert ist, in das sie gleich gehen werden, stört die Musikvermittlerin nicht: „Jeder will nun, wenn er in Hamburg ist, den großen und den kleinen Konzertsaal sehen.“ Immerhin ist das Konzerthaus nicht nur von außen beeindruckend.

Die Hamburger Elbphilharmonie innen während eines Konzerts

Todd Rosenberg Photography

Auch das Innere des Konzerthauses ist beeindruckend

Exportschlager aus Linz

Die Verbindungen nach Österreich bleiben für Anke Fischer erhalten. Im Juni wird der österreichische Star-Perkussionist Martin Grubinger in der Elbphilharmonie auftreten, im Oktober Franz Welser Möst das Cleveland Orchestra dirigieren - beide Musiker studierten wie Anke Fischer in Linz.

Links: