Immer öfter Kündigungen im Krankenstand

Die Rechtsexperten der AK sind offenbar mit immer mehr Fällen von Kündigungen im Krankenstand konfrontiert. Im jüngsten Fall ging es um einen Arbeiter, der sogar deswegen im Krankenstand war, weil er in der Arbeit verunglückt war.

Ein Servicetechniker aus dem Bezirk Vöcklabruck musste in Krankenstand gehen. Der Grund war ein Arbeitsunfall, so die Arbeiterkammer. Noch im Krankenstand wurde er von seinem Chef gekündigt. Dabei wäre das reguläre Dienstverhältnis nur eine Woche nach dem Ende des Krankenstandes ohnehin beendet gewesen.

Fristlose Kündigung ausgesprochen

Als der Arbeitnehmer noch während des Krankenstandes seinem Chef mitteilte, dass er erneut einen Arzt aufsuchen müsse, wurde der Mann fristlos gekündigt. Der Servicetechniker wandte sich daraufhin an den Rechtsschutz der AK. Die forderte vom Arbeitgeber eine Kündigungsentschädigung - aus Sicht der AK-Rechtsexperten war die Entlassung wegen der Verlängerung eines Krankenstandes grundlos und gesetzwidrig.

Beim Durchrechnen der Ansprüche stellte die AK zudem fest, dass dem Mann nicht alle Ansprüche ausbezahlt worden waren. Unterm Strich konnte die AK 2.500 Euro für den Mann erstreiten.

Forderung nach besserem Kündigungsschutz

Für AK-Präsident Johann Kalliauer unterstreicht der Fall die Forderung nach einem besseren Kündigungsschutz im Krankenstand. Wenn ein Arbeitgeber einen Mitarbeiter im Krankenstand kündigt, dann sollte auch der Arbeitgeber beweisen müssen, dass die Kündigung nicht wegen des Krankenstands erfolge. Bisher muss diesen Beweis der gekündigte Mitarbeiter erbringen, so Kalliauer.