Agrarspezialist mit 68 Mio. Euro in Konkurs

Die FS Agrartechnik aus Ort im Innkreis ist in Konkurs. Weil ein Sanierungsplan der Vorgängerfirma BISO Schrattenecker scheiterte, musste die Landmaschinenfirma am Dienstag laut Kreditschutzverbänden mit 68,4 Mio. Euro Passiva Konkurs anmelden.

Das Unternehmen wurde 1992 gegründet und beschäftigt sich mit der Erzeugung, Handel und Reparatur von Landmaschinen sowie Objektvermietung. Es gibt diverse Tochterfirmen in Mittel- und Osteuropa. 2015 wurde ein Sanierungsverfahren mit einer Quote von 20 Prozent eröffnet. Die ersten beiden Raten zu je fünf Prozent konnten bezahlt werden. Die letzte, die Anfang Oktober 2017 fällig wäre, kann nun nicht mehr erfüllt werden.

Potentieller Käufer sagte ab

Für die inzwischen in FS Agrartech GmbH umbenannte Firma sei ein internationaler Partner gesucht und laut Konkursantrag in einem der Geheimhaltungspflicht unterliegenden deutschen Betrieb gefunden worden. Einen Tag vor der Vertragsunterzeichnung habe aber der deutsche Partner abgesagt.

Daraufhin habe die finanzierende Hausbank die Unterstützung eingestellt. Damit trat die Zahlungsunfähigkeit ein, und der Weg zum Konkursgericht musste beschritten werden. Das Konkursverfahren ist am Dienstag am Landesgericht Ried im Innkreis eröffnet worden. Als Insolvenzverwalter wurde der Schärdinger Anwalt Peter Bründl bestellt, teilte der Kreditschutzverband von 1870 in einer Presseaussendung mit. Die erste Gläubigerversammlung soll am 12. April stattfinden.

22 Mitarbeiter und 490 Gläubiger betroffen

Wegen mangelnder Liquidität besteht keine Möglichkeit zur Fortführung des Unternehmens. Von der Insolvenz sind 22 noch angestellte Mitarbeiter sowie rund 490 Gläubiger - unter ihnen auch etwa 80 ehemalige Dienstnehmer - betroffen. Der KSV rechnet mit einer baldigen Eröffnung des gerichtlichen Verfahrens zur Abwicklung der Pleite: „die größte Insolvenz in diesem Jahr in Österreich in Bezug auf die Höhe der Gesamtschulden“, heißt es in seiner Aussendung.

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