Gefahr für Jugendliche im Internet
Smartphone, Tablet und Computer - die digitale Welt begleitet einen in immer mehr Lebensbereichen. Gerade junge Heranwachsende müssen den richtigen Umgang mit den vielen Möglichkeiten des Internets erst erlernen und die negativen Seiten oftmals am eigenen Leib erfahren.
ORF
„Keine Hemmungen durch Distanz“
Beschimpfungen, Beleidigungen oder Demütigungen über digitale Medien kommen mittlerweile häufig vor, so Medienpädagogin Patricia Groiß-Bischof am Montag in einer Pressekonferenz der Telefonseelsorge. Denn beim Cybermobbing, dem bewussten Fertigmachen einer anderen Person durch elektronische Nachrichten, muss man seinem Gegenüber nicht in die Augen sehen. Durch diese Distanz steige der Mut, und Hemmungen fallen. Aber die digitale Welt bringe auch die Gefahr, dass in der Flut der Nachrichten viele nicht mehr wüssten, „was richtig und was falsch ist“, so Groiß-Bischof.
„Drüber reden“
Die Medienpädagogin hält an Schulen Vorträge zum Thema „Safer Surf“ (sicheres Surfen) und testet selbst Soziale Medien wie Snapchat oder Instagram auf Schwachstellen, um die Kinder und Jugendlichen auf die Gefahren hinzuweisen. Auch Eltern können Aufklärungsarbeit leisten, so Groiß-Bischof, indem sie „drüber reden“.
Medienpädagogin Patricia Groiß-Bischof: „Beim Mittagessen zur Sprache bringen“
Professionelle Hilfe beanspruchen
Die Menschlichkeit dürfe im Internet nicht in Vergessenheit geraten, und bei Problemen sollten sich Betroffene rasch professionelle Hilfe holen und sich jemandem anvertrauen, so die Medienexpertin.
Seit Herbst 2016 ist die Telefonseelsorge auch online erreichbar. Die Notrufnummer 142 der Telefonseelsorge wählen vor allem Frauen; fast die Hälfte der Ratsuchenden seien unter 30 Jahre alt, so die Leiterin Silvia Breitwieser. Der häufigste Grund der Onlineberatungen der Telefonseelsorge seien Beziehungsprobleme.