Kinder-Reha-Zentrum für Rohrbach-Berg

Am Freitag hat der Hauptverband der Sozialversicherungsträger sein OK für ein Kinder-Rehabilitationszentrum in Rohrbach-Berg gegeben. Das Kinder-Reha mit 77 Betten soll neben dem Landeskrankenhaus entstehen und 2019 fertig sein.

Als Meilenstein für die Gesundheitsversorgung in Oberösterreich bezeichnete Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) bei einer Pressekonferenz in Linz die Entscheidung für das Kinder-Reha. Die 77 Betten sind für Kinder und Jugendliche der Spitalsbereiche Orthopädie, Kinderchirurgie, Neurologie, Herz-Kreislauf, Lungenerkrankungen, Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Entwicklungsstörungen. Auch für Begleitpersonen werde Platz sein, so der künftige Spitalsbetreiber hospitals, die bereits sechs Rehazentren in Österreich führt.

Partner-Projekt in Salzburg

Die Zahl der geplanten Betten entspreche dem veranschlagten Bedarf bis 2020, danach müsse man evaluieren, so Pühringer. In dem Investitionspaket von 20 Millionen Euro ist ein weiteres Projekt mit 32 Betten in St. Veit im Salzburger Pongau eingebunden, wo junge Krebspatienten betreut werden sollen. Die Bauarbeiten für das oö.-salzburgische Gemeinschaftsprojekt „Versorgungszone Nord“ von hospitals, Rehamed und SHKK Rehabilitations GmbH sollen im Herbst 2017 starten, der Patientenbetrieb im Herbst 2019.

In Österreich gab es bis dato aber keine speziellen Kinder-Rehazentren. Die Betroffenen wurden entweder gemeinsam mit 60- bis 85-Jährigen betreut oder mussten nach Deutschland ausweichen. Auch für Hauptverbandschefin Ulrike Rabmer-Koller ist die Einführung der Kinder-Rehabilitation daher „ein besonderer Meilenstein für die Sozialversicherung“.

Kinder-Reha mit Schule und Freizeitgestaltung

Mit den eigens für Kinder eingerichteten Reha-Zentren würden Kinder „nicht mehr als Anhängsel neben der Behandlung von Erwachsenen gesehen“. Denn zu ihrer Rehabilitation gehören beispielsweise auch Schulunterricht und Freizeitgestaltung. In der Regel begleitet ein Elternteil das Kind, bei kleineren Onkologie-Patienten ist vorgesehen, dass die ganze Familie mitkommen kann. Insgesamt sind in Österreich 5.000 Kinder so schwer krank oder behindert, dass sie für eine stationäre Rehabilitation infrage kommt.

Österreichweit sind in nächster Zeit insgesamt 343 Kinder- und Jugendreha-Betten, zuzüglich 50 für die Familien von Krebspatienten, vorgesehen. Vor zwei Monaten wurden die ersten Zuschlagsentscheidungen in der Versorgungszone Süd mit insgesamt 83 Betten vergeben. Als nächstes soll laut Hauptverband eine Ausschreibung in der Versorgungsregion West erfolgen. Für den Osten sind die Verfahren noch nicht abgeschlossen. Für den Betrieb werden österreichweit werden pro Jahr 32 Mio. Euro veranschlagt, erklärte OÖGKK-Obmann Albert Maringer. Diese Kosten teilen sich Sozialversicherungen und Länder drei zu eins.

Positive Reaktionen

Die Reaktionen auf die Präsentation der neuen Standorte waren durchwegs positiv: Der oö. ÖVP-Gesundheitssprecher Walter Aichinger und seine Grüne Kollegin Ulrike Schwarz sehen eine Aufwertung für Gesundheitsstandort Oberösterreich. Die Initiative Kinderreha ist zuversichtlich, dass die Vergabe der noch fehlenden Versorgungszonen bis Jahresende entschieden und dann erstmals eine flächendeckende Kinder- und Jugendrehabilitation in Österreich sichergestellt ist.