Gewerkschaften erhöhen Druck bei Metaller-KV

Die Gewerkschaften der Metaller- und der Privatangestellten haben ihren Druck auf die Kollektivvertragsverhandlung erhöht. Sie kündigten Betriebsversammlungen an, wenn es bei der Verhandlungsrunde keine Einigung geben sollte.

Der Bundesvorsitzende der Produktionsgewerkschaft Rainer Wimmer kritisierte in einer Pressekonferenz nach einer Betriebsrätekonferenz mit nach eigenen Angaben 380 Teilnehmern in Leonding (Linz-Land), die Arbeitgeber. Diese hätten die Forderung nach einer Erhöhung der Gehälter und Löhne um drei Prozent, mindestens aber 75 Euro als „realitätsfern und absurd“ abgestempelt. Weiters seien sie nicht bereit ein Gegenangebot zu machen, wenn diese Forderung nicht nach unten geschraubt werde.

Resolution bei Betriebsrätekonferenz beschlossen

Das wollen die Gewerkschafter nicht akzeptieren, wie es in einer von den Teilnehmern der Betriebsrätekonferenz beschlossenen Resolution heißt. Sie verlangen auch die Weiterentwicklung des Rahmenrechtes. Dazu gehören unter anderem eine Woche Bildungsfreistellung bei Weiterbildung, eine bessere Anrechnung von Karenzzeiten auf dienstrechtliche Ansprüche und der Rechtsanspruch auf einen unbezahlten Papamonat plus Kündigungsschutz.

Betriebsräte bei Pause der Betriebsrätekonferenz in Leonding

ORF

Betriebsräte während einer Pause der Betriebsrätekonferenz in Leonding

Dem Wunsch der Arbeitgeber, bei den Lohnforderungen auf Unternehmen Rücksicht zu nehmen, denen es wirtschaftlich nicht so gut geht, lehnen sie ab: „Lohnabschlüsse nach den schlechtest gehenden Betrieben machen wir nicht“.

Betriebsversammlungen am 7. und 8. November

Die Gewerkschafter argumentieren bei ihren Forderungen mit gestiegener Produktivität in den Betrieben sowie erhöhten Gewinnen und Dividendenausschüttungen. „Da müssen die Arbeitnehmer mitgenommen werden, jetzt sind sie dran“, sagte Wimmer. Es müsse auch „honoriert“ werden, dass die Arbeitnehmer im Vorjahr mit einem Modell zur Arbeitszeit-Flexibilisierung in Vorlage getreten seien - „ein massiver vertrauensvoller Schritt in Richtung Arbeitgeber“.

Bei den Betriebsversammlungen am 7. und 8. November sollen die Belegschaften informiert und weitere gewerkschaftliche Maßnahmen beschlossen werden. Möglich seien die Leistung von weniger Überstunden, Betriebsversammlungen über Stunden oder Schichten und öffentliche Kundgebungen. Parallel soll es auch Gespräche mit den einzelnen Geschäftsführungen geben.

„Unruhe“ in den Unternehmen

Walter Schopf - der Leitende Sekretär der Produktionsgewerkschaft Oberösterreich und der SPÖ-Nationalratsabgeordneter - und Markus Vogl - ebenfalls SPÖ-Abgeordneter, weiters Mitglied des Bundesvorstandes der Gewerkschaft der Privatangestellten und Betriebsratsvorsitzender bei MAN - berichteten über „ziemliche Unruhe“ in den Unternehmen. Von den Kollegen sei zu hören: „Wenn’s uns braucht’s, dann sagt’s es“.

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