Zwischenfall bei Sirenenprobe

Mit einem kleinen Zwischenfall ist am Samstag der Zivilschutzprobealarm in Oberösterreich abgelaufen. Statt den drei geplanten Warnsignalen durch die 1.438 Sirenen in Oberösterreich gab es nämlich vier.

Um 12.15 Uhr wurde Warnung gegeben, ein dreiminütiger Dauerton. Und um 12.19 Uhr wieder ein dreiminütiger Dauerton, bestätigte Andreas Marik vom Landesfeuerwehrkommando gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Dieser Fehler ist in ganz Oberösterreich aufgetreten. Dieses Signal wird von der Bundeswarnzentrale ausgelöst, und wir können derzeit noch nicht sagen, warum das Signal ein zweites Mal erfolgt ist. Meine Techniker sind gerade intensiv in Zusammenarbeit mit der Bundeswarnzentrale dabei, die Ursache für diesen Fehler zu finden."

Zwei Ausfälle

99,86 Prozent aller Sirenen in Oberösterreich funktionierten einwandfrei, nur zwei fielen aus, wie das Innenministerium Samstagnachmittag bekannt gab.

8.200 Sirenen in ganz Österreich

Es ist der jährliche Testlauf für mehr als 8.200 Sirenen in ganz Österreich. Dieser Probealarm erfüllt einen doppelten Zweck. Einerseits sollen die Sirenen auf ihre Funktionstüchtigkeit und Hörbarkeit getestet werden. Andererseits soll der Bevölkerung die Bedeutung der Sirenensignale in Erinnerung gerufen werden.

Vorratstasche des Zivilschutzverbandes

ORF

Vorratstasche des Zivilschutzverbandes

Haushalt für Ernstfall rüsten

Gleichzeitig bietet sich dieser Testlauf an, zu prüfen, wie gut man für den Ernstfall vorbereitet wäre, rät Michael Hammer vom Zivilschutzverband: „Das beginnt bei einer Notbeleuchtung, etwa einer Taschenlampe, die funktionstüchtig sein soll. Genauso der Feuerlöscher. Oder, was kann ich an Vorrat zu Hause anlegen, weil man vielleicht nicht einkaufen kann. Man könnte Getränke oder auch Lebensmittel lagern, dass man zumindest für eine gewisse Zeit versorgt ist.“

Weiters gibt der Zivilschutzverband Informationen zum Beispiel für batterieunabhängige Notfallradios, Notfallboxen, Vorratstaschen oder SMS, für welche man sich aber vorher registrieren muss.

Vier Signale in einer Stunde

Vier Signale waren am Samstag zwischen 12.00 Uhr und 13.00 Uhr vorgesehen. Zunächst heulten für 15 Sekunden alle Sirenen probeweise. Dann folgte ein drei Minuten anhaltender Dauerton, der im Ernstfall vor einer herannahenden Gefahr warnt. Wobei „Gefahr“ nicht einen militärischen Grund haben muss. Auch bei Naturkatastrophen wie Hochwasser, aber auch bei Chemieunfällen können die Sirenen warnen.

Im Ernstfall: Information über Radio und Fernsehen

Da sollte man in einer echten Krisensituation das Radio oder den Fernseher einschalten, um sich über entsprechende Verhaltensmaßnahmen zu informieren.

Ein 60 Sekunden dauernder auf- und abschwellender Heulton bedeutete anschließend Alarm. Im Ernstfall wären hier schützende Bereiche beziehungsweise Räumlichkeiten aufzusuchen. Die Maßnahmen, die über Radio und TV durchgegebenen werden, sollen befolgt werden. Entwarnung bedeutet der abschließende, eine Minute anhaltende Dauerton. Entsprechende Zusatzinformationen erfolgen wieder über Hörfunk und Fernsehen.

Erster Samstag im Oktober

Seit 1998 findet die Sirenenprobe an jedem ersten Samstag im Oktober statt - von 12.00 bis 13.00 Uhr. Neben der technischen Überprüfung dient sie auch dazu, den Österreichern die Warnsignale in Erinnerung zu rufen. Und das ist auch nötig, denn jedes Jahr wählen hunderte verunsicherte und besorgte Bürger die Notrufnummern, weil sie nicht wissen, wie sie die Sirenenprobe zu deuten haben. Vielen von ihnen ist dabei auch nicht bewusst, dass sie damit die Einsatzzentralen für wirkliche Notfälle blockieren.

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