Stundenlange Razzia nach Fluchtversuch
Ein anonymer Hinweisgeber gab den Sicherheitsbehörden den entscheidenden Tipp: Dieser lautete, es sei eine Flucht von mehreren Insassen sogar mit einer Geiselnahme geplant. Weil in Garsten Männer sitzen, die zu längeren Haftstrafen rechtskräftig verurteilt wurden, nahm die Justiz die Warnung ernst.
fotokerschi.at/Klaus Mader
„Geiselnehmer wollten zu Schlüsseln kommen“
Josef Schmoll von der Generaldirektion für den Strafvollzug sagte vor dem Zugriff Donnerstagnachmittag gegenüber ORF Oberösterreich: „Wir sind dabei, diese Hinweise zu verifizieren. Was man sagen kann, ist, dass die beschriebenen Örtlichkeiten, wo dies geplant ist, auch den Tatsachen entsprechen. Jetzt gehe es darum zu schauen, wer in Verdacht stehen könnte, diesen Ausbruch durchzuführen. Aufgrund der Hinweise geht es um mehrere Personen, die das geplant haben. Als Geisel wäre ein Justizwachebeamter genommen worden, um zu Schlüsseln zu kommen. Wir arbeiten auf zwei Ebenen: Auf der einen Seite sind die Werkstätten zu durchsuchen, die derzeit leer sind. Auf der anderen Seite der Hafttrakt. Uns war wichtig, dass wir aufgrund der Informationen sofort einschreiten konnten.“
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Josef Schmoll im Gespräch mit ORF-Redakteur Patrick Steinbock
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Beteiligte Insassen verlegt
73 Mitglieder der Justizeinsatzgruppe aus verschiedenen Justizanstalten, 50 Justizwachebeamte der Justizanstalt Garsten sowie 92 Polizeibeamte und 14 Diensthundeführer mit Polizeihunden wurden umgehend in den Einsatz geschickt. Die Generaldirektion für den Strafvollzug im Bundesministerium für Justiz, die Justizanstalt Garsten und die Landespolizeidirektion Oberösterreich gingen dazu gemeinsam vor. Die mutmaßlich beteiligten Insassen wurden verlegt und sitzen nun getrennt in verschiedenen Justizanstalten ihre Haftstrafen weiter ab.
Einsatz dauerte bis in die Nacht
Der Einsatz begann gegen 15.00 Uhr. Erst in der Nacht war der Einsatz zu Ende - unter anderem waren Stichwaffen und Handys sichergestellt worden.