Zielpunkt-Chef: „Mitarbeiter haben ihr Bestes gegeben“

Die überraschende Pleite der Handelskette Zielpunkt gehe Eigentümer Georg Pfeiffer nahe, sagte er in einem Interview mit der Austria Presse Agentur (APA) am Donnerstag. Welche Filialen übernommen werden, stehe noch offen.

Auch Nah&Frisch und Unimarkt gehören zu der oberösterreichischen Zielpunkt-Mutter Pfeiffer. Geplant sei, so Pfeiffer, dass diese beiden Ketten auch Zielpunkt-Filialen übernehmen sollen. Eine genaue Zahl sei aber noch offen - die Entscheidung liege im Insolvelzverfahren, das kommende Woche beginnen soll, sagte Pfeiffer gegenüber der APA.

„Haben sehr viel Geld in Zielpunkt versenkt“

Jedenfalls sei „die Pfeiffer Handelsgruppe selbst mit Abstand der Hauptgläubiger. Wir haben sehr, sehr viel Geld selbst schon in Zielpunkt versenkt“, gab Pfeiffer zu, „Wir müssen 30 Millionen Euro Forderungen abschreiben“.

Image von Zielpunkt „im Keller“

Es gelte, den Insolvenzantrag ordentlich vorzubereiten: „Ich kann ja nicht eine Firma ins komplette Chaos laufen lassen“. Der wirtschaftliche Schaden müsse in so engen Grenzen wie möglich gehalten werden. „Es geht ja auch um die Mitarbeiter, um diese bestmöglich abzusichern.“ Prinzipiell sei das Image von Zielpunkt im Keller gewesen - man sei im Nachhinein wohl auch zu optimistisch gewesen, habe aber an die Möglichkeit der Sanierung geglaubt.

Letzter Abverkauf

„Die Märkte gehen ab kommender Woche in Abverkauf. Entsprechend wird es attraktive Angebote für die Kunden geben, damit die Filialen so rasch wie möglich leer sind. Dann erfolgt die Schließung.“ Die Hoffnung sei, dass „so bald wie möglich“ neue Mieter einziehen.

229 Filialen - Drittel gewinnbringend

Wie viele der 229 Filialen werden weiter betrieben? „Ich glaube und wünsche es unseren Mitarbeitern, dass es so viele wie möglich sind.“ Es gebe in allen Regionen, in denen Zielpunkt vertreten ist, gute und schlechte Standorte. Maximal ein Drittel lief gewinnbringend. Filialen gibt es in Wien, Niederösterreich, der Steiermark und dem Burgenland.

2.500 betroffene Mitarbeiter

Pfeiffer gehe die Zielpunkt-Pleite sichtlich nahe, laut APA-Bericht. Besonders wegen der 2.500 betroffenen Mitarbeiter von Zielpunkt. „Zielpunkt hat tolle, engagierte Mitarbeiter. Sie haben sich unglaublich engagiert, ihr Bestes gegeben. Es tut mir unglaublich weh, was jetzt geschieht. Ich kann den Mitarbeitern nur von Herzen wünschen, dass sie eine gute Zukunft haben“, sagte Pfeiffer.

Die Übernahme von C+C Pfeiffer durch coop sei von den aktuellen Ereignissen übrigens nicht betroffen, hieß es von der Pfeiffer Handels-GmbH.

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