Nach Kritik: Baser rechtfertigt sich

Die Aussagen des Vorsitzenden der islamischen Religionsgemeinde in Oberösterreich, Murat Baser, zur Rolle der Frauen haben am Dienstag für Wirbel gesorgt. In einer Presseaussendung setzt er sich zur Wehr.

Die Frau sei von Natur aus schwach, und Gott habe die Verantwortung an den Mann gegeben - mit diesen Aussagen in einem Interview im „Neuen Volksblatt“ sorgte Baser am Dienstag für eine Welle der Empörung. In einer Aussendung rechtfertigte er seine Aussagen.

Verkürzt und aus dem Zusammenhang gerissen

In der Zeitung seien nur einzelne, teilweise verkürzte und aus dem Zusammenhang gerissene Aussagen von ihm wiedergegeben worden, schreibt er in einer Aussendung. Dabei sei er in den vergangenen Jahren bei vielen Gelegenheiten als Vertreter von Frauenrechten aufgetreten. Fragen über Quellentexte und Themen im Koran, die unter Muslimen teilweise unterschiedlich beantwortet werden, wären mit seiner persönlichen Meinung gemischt und hätten ein völlig falsches Bild von seiner Person gezeichnet, so Baser.

Das „Volksblatt“ hingegen, in dem das Gespräch mit Murat Baser abgedruckt war, stellte am Mittwoch klar, dass die Aussagen Basers absolut korrekt wiedergegeben wurden.

FPÖ: „Künstliche Aufregung“

In einer Presseaussendung am Dienstag bezeichnete Linzer FPÖ-Bundesrat Michael Raml die Empörung von ÖVP und Grüne als „scheinheilig“. Murat Baser hätte die in islamisch geprägten Familien oft übliche Rollenverteilung ehrlich und offen beschrieben, diese sei aber nichts Neues, so Raml.

„Werde mich weiter für Gesellschaft einsetzen“

Seit Dienstag hätten ihn zahlreiche Bedrohungen und Hass-E-Mails erreicht, sagte der Vorsitzende der islamischen Religionsgemeinde. Trotzdem werde er aber nicht aufhören, sich für Oberösterreichs Gesellschaft einzusetzen und den Spaltern und Hasspredigern entgegenzutreten, so Baser.

Link:

Wirbel um Aussagen von Islam-Vertreter ; ooe.orf.at