Volksbefragung zur Eisenbahnbrücke

Die Linzer entscheiden bei der Volksbefragung am 27. September nicht nur über die Eisenbahnbrücke, sondern auch wo die neue Straßenbahnlinie die Donau queren soll. Mit Detailplanungen muss gewartet werden, bis das Ergebnis feststeht.

Bei der Volksbefragung werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Die konkreten Planungen der neuen Linzer Straßenbahnlinie 4 müssen derweil noch warten, sie soll auf einer neuen Schienenachse durch die Landeshauptstadt fahren und bis zu 300 Millionen Euro kosten. Laut dem Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) kann der Abschnitt über die Donau wegen der Befragung vorläufig noch nicht fertig geplant werden.

Die zur Wahl stehenden Varianten

Zwei Varianten stehen zur Wahl: Entweder fährt die Straßenbahn über eine Zusatzbrücke gemeinsam mit Autos und Lkws, die neben der bestehenden Eisenbahnbrücke errichtet werden soll. Das kostet bis zu 100 Millionen Euro mehr. Die Eisenbahnbrücke wäre dann nur mehr für Radfahrer und Fußgänger verwendbar. Oder die Eisenbahnbrücke wird abgerissen und eine komplett neue, größere Brücke gebaut, auf der nicht nur Straßenbahn, Autos und LKW, sondern auch Radfahrer fahren und Fußgänger gehen. Das würde 60 Millionen zusätzlich kosten, wäre also die günstigere Variante.

Bei der Volksbefragung am 27. September, die zugleich mit der Landtagswahl und den Gemeinderatswahlen stattfindet, stimmen die Linzer damit nicht nur über die Eisenbahnbrücke, sondern auch darüber ab wo die neue Straßenbahn über die Donau fährt. Die 114 Jahre alte Eisenbahnbrücke muss immer wieder saniert werden, weil sie rostet. ÖVP, FPÖ und weitere Initiativen möchten sie erhalten, die SPÖ und die Grünen sind für eine neue Brücke.

Verlauf der Straßenbahnlinie 4

Eine neue Brücke wurde sogar schon präsentiert. Die neue Schienenachse für die Straßenbahnlinie 4 soll in Urfahr im Bereich Linke Brückenstraße / Ferihumerstraße starten, bis zur Donau werden die Schienen oberirdisch verlegt. Südlich der Donau fährt die neue Straßenbahn unter der Erde quasi als U-Bahn bis zur neuen Wohnanlage „Grüne Mitte“, dort taucht sie wieder auf und bis zum Bulgariplatz geht es wieder oberirdisch weiter.

Stadt Linz und Land OÖ haben sich auf Trassenplan für die zweite Straßenbahnachse geeinigt

Land OÖ/Kauder

Ab Ende 2017 soll die neue Verbindung gebaut werden, spätestens 2021 soll die erste Straßenbahn fahren. Die Stadt Linz rechnet mit neun Millionen zusätzlichen Fahrgästen jedes Jahr.