Mehr Atemwegserkrankungen bei Bauern

Die Sozialversicherung der Bauern schlägt Alarm. Immer mehr Landwirte leiden unter Atemwegserkrankungen wie Asthma oder der so genannten Farmerlunge. Schuld daran sind die oft extrem staubigen Arbeitsbedingungen und der ständige Kontakt mit Allergenen.

Fast jeder fünfte Landwirt entwickelt im Lauf seines Berufslebens eine chronische Entzündung der Bronchien. Ob beim Arbeiten mit Heu, mit Stroh, mit den Futtermitteln, in der staubigen Stallluft oder mit Hackschnitzeln: Überall sind die Bauern mit Staub und Allergenen konfrontiert. Ein sehr belastendes Klima, so Josef Striegl von der Sozialversicherungsanstalt der Bauern. Farmerlunge und das berufsbedingt Asthma bronchial seien die mit Abstand häufigsten Berufskrankheiten. Die Auslöser Staub und Allergene seien auf einem landwirtschaftlichen Anwesen überall zu finden.

Traktor auf einem Getreidefeld im Marchfeld

APA/Roland Schlager

Die Diagnose „Farmerlunge“ wird vor allem bei Personen gestellt, die mit Pflanzenresten - wie Heu, Stroh oder Trockenfutter - umgehen.

„Steigende Arbeitsbelastung“

Dass die Atemwegserkrankungen unter Landwirten zunehmen, hat laut Striegl mit der steigenden Arbeitsbelastung zu tun. Aber es gebe auch einen anderen Grund: Vor zehn Jahren gab es nur 15 anerkannte Berufskrankheiten in der Landwirtschaft. Inzwischen sind es 30, davon entfallen 27 auf Atemwegserkrankungen. Zudem werde das Bewusstsein um die Gefahren immer größer. Dies führt auch zu der erfreulichen Entwicklung, dass die Zahl der Arbeitsunfälle in der Landwirtschaft seit Jahren rückläufig ist, aber noch rund drei Arbeitsunfälle würden sich pro Tag ereignen.

Stürze aus großer Höhe Unfallursache Nummer eins

Gerade in der Sommerhitze passieren bei nachlassender Konzentration viele Arbeitsunfälle. An erste Stelle führte Striegl die Stürze aus großer Höhe an, aber auch Unfälle mit Maschinen haben oft gravierende Folgen. Mehr als 4.000 Landwirte in Oberösterreich haben sich über die Jahre bei Arbeitsunfällen so schwer verletzt, dass sie jetzt eine Versehrtenrente beziehen.

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