App meldet Motorradsturz

Eine besondere App für das Handy von Zweiradfahrern haben Mühlviertler Studenten der Kepler Uni entwickelt: das kostenlose Programm für Smartphones erkennt, ob der Lenker einen Unfall hatte und Hilfe braucht. Jetzt werden Vertriebspartner gesucht.

„BikerSOS“ nennt sich die kostenlose herunterladbare HandyApp. Entwickelt haben sie zwei junge Studenten der Johannes Kepler Uni und beweisen damit, dass die universitäre Ausbildung nicht nur Lehre sondern auch Praxis beinhaltet. Christian Indra, ein Informationselektroniker, und Werner Richtsfeld, ein Wirtschaftsinformatiker sind selbst begeisterte Motorradfahrer und hatten deshalb die entscheidende Idee.

Biker App

Im Ernstfall wird ein Notruf-SMS an eine Telefonnummer geschickt, die man vorher eingibt.

Oberfläche der BikerSOS-App

Privat

„Idee nach eigenen Erfahrungen“

Die ein oder andere brenzlige Situation habe man selbst schon erlebt, sagen sie, Indra arbeitet außerdem beim Roten Kreuz als ehrenamtlicher Rettungssanitäter. Und so haben die beiden BikerSOS entwickelt, die aber nicht nur für Motorradfahrer anwendbar ist. Auch für Radfahrer funktioniert das ausgeklügelte System, so die Erfinder.

„App kann Fallen unterscheiden“

Die App zeichnet die Fahrroute auf und erkennt Stürze. Dabei unterscheidet das Programm sogar, ob das Handy des Lenkers nur zu Boden gefallen ist oder es sich um einen ernsten Motorradunfall handelt. Diese Unterscheidung sei das Kernstück der Entwicklung, so die beiden.

Im Notfall kann die Software selbstständig ein Notruf-SMS absetzen. Zur Sicherheit geht der Notruf aber erst 30 Sekunden nach dem Unfall automatisch ab – man habe also genug Zeit, einen eventuellen Fehlalarm manuell abzubrechen, sagen die Entwickler.

die Entwickler der App Christian Indra und Werner Richtsfeld aus dem Bezirk Rohrbach

Privat

Die Dummys für die unzähligen Tests bauten Christian Indra (li) und Werner Richtsfeld selbst

„Warten auf Hilfe minimiert“

Mit der App sollen Fälle ausgeschlossen werden, in denen verunglückte Motorradfahrer stundenlang unentdeckt im Straßengraben liegen, so die beiden Rohrbacher. Sie suchen jetzt einen Rettungspartner, zu dem der Notruf direkt abgesetzt werden kann und nach Einrichtungen, wie Tankstellen oder Motorradhändlern, die die App weiterverteilen können.

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