Wasserretter in Seenot

Bei einem Rettungseinsatz eines im Mondsee in Seenot geratenen Bootes hat es vertauschte Rollen gegeben. Sechs Wasserretter, die eigentlich eine Testfahrt mit ihrem Motorboot machen wollten, mussten am Freitag selbst gerettet werden.

Die sechs Wasserretter aus Innerschwand, Tiefgraben und Abtenau machten am Abend bei Nieselregen eine Testfahrt mit dem Motorboot der Wasserrettung. Am Steuer des sieben Meter langen Bootes saß der Leiter der Ortstelle Loibichl. Als er mit dem Motorboot eine Kurve zog, kenterte es plötzlich. Die Ursache kann er sich nicht erklären, einen technischen Defekt schließt er nicht aus.

Aus acht Grad kaltem Wasser gerettet

Alle sechs Wasserretter landeten in ihrer normalen Kleidung im acht Grad kalten Wasser. Die Männer im Alter zwischen 22 und 31 Jahren konnten sich etwa 300 Meter vom Seeufer entfernt auf das kieloben treibende Boot retten. Zwar befand sich das Funkgerät unter Wasser, aber zwei wasserfeste Handys hatten das Tauchbad überstanden. Mit diesen konnten sie ihre Kollegen verständigen.

Der Alarm der Wasserretter schlug bei ihren Kollegen der Einsatzorganisationen hohe Wellen. Mehrere Wasserretter, Polizisten und Rettungskräfte des Roten Kreuzes waren im Einsatz um die Gekenterten schnellst möglich an das Ufer zu bringen und medizinisch zu versorgen.

Leichte Unterkühlungen

Die triefend nassen Männer mussten etwa zehn Minuten auf dem Bootrumpf sitzend ausharren. Sie trugen eine leichte Unterkühlung davon. Der Ortsstellenleiter der Wasserrettung Loibichl ließ es sich nicht nehmen bei der Bergung des Motorbootes mitzuhelfen und tauschte am Ufer seine nasse Kleidung gegen einen Tauchanzug.

Suche nach der Ursache

Nun soll das geborgene Boot auf Schäden untersucht werden. Es wird davon ausgegangen, dass der Motor Schaden davongetragen hat. Zudem soll auch die Lenkung genau auf einen Defekt untersucht werden. Der Ortsstellenleiter ist jedenfalls froh, dass der Unfall glimpflich ausgegangen ist und alle Wasserretter mittlerweile wieder wohlauf sind.