Linz Textil erstmals in den roten Zahlen

Die börsenotierte Linz-Textil-Gruppe ist 2014 erstmals seit 34 Jahren in die roten Zahlen gerutscht. Der Verlust beträgt 1,3 Mio. Euro nach einem Gewinn von 3,7 Mio. Euro im Jahr davor.

Das gab Vorstand Dionys Lehner in einer Pressekonferenz am Freitag in Linz bekannt. Seine Antwort darauf ist ein Sanierungsprogramm mit Investitionen zur Steigerung von Produktivität und Qualität.

Außerplanmäßige Abschreibung von Sachanlagen

Das zuletzt gesunkene aber mit 2,12 Mio. Euro noch positive Betriebsergebnis (EBIT) hat 2014 auf minus 1,8 Mio. Euro gedreht. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) das 2013 noch 4,69 Mio. Euro betragen hatte, ging auf 17.000 Euro zurück. Wesentlich dazu beigetragen hat eine außerplanmäßige Abschreibung von Sachanlagen beim chinesischen Viskose-Tochterunternehmen in Nanking im Ausmaß von 2,4 Mio. Euro. Lehner bezeichnet es als „Sorgenkind“. Seit seiner Eröffnung 2009 habe das Werk es nur einmal in die leichte schwarzen Zahlen geschafft. Eine Stilllegung des Betriebes sei nicht auszuschließen.

Zahl der Mitarbeiter von 703 auf 633 gesunken

Die Umsatzerlöse gingen von 131,4 auf 117,7 Mio. zurück. Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit reduzierte sich von 8,29 auf 7,8 Mio. Euro. Das Eigenkapital lag bei 97,8 nach 104,89 Mio. Euro im Jahr davor. Die Eigenkapitalquote hat sich von 78,33 auf 81,32 Prozent erhöht. Die Zahl der Mitarbeiter ist von 703 auf 633 gesunken und wird laut Lehner heuer voraussichtlich unter 600 sinken.

Investition in Feinspinnerei in Landeck

Für die Entwicklung der Unternehmenszahlen machte Lehner die tiefen Preise nicht nur bei Baumwolle, sondern vor allem auch im Bereich Viskose verantwortlich. Größtes Einzelprojekt im laufenden Sanierungsprogramm ist eine laufende Investition von insgesamt zwölf Mio. Euro in eine ultramoderne Baumwoll-Feinspinnerei in Landeck, die heuer Anfang Juli abgeschlossen sein soll. Allerdings muss in diesem Zusammenhang der Betrieb Klarenbrunn in Bludenz geschlossen werden, weil das dortige denkmalgeschützte Gebäude für neue Maschinen zu klein wäre.

Das kostet 40 Beschäftigten den Arbeitsplatz. Am Standort Linz wird ebenfalls in neue Anlagen investiert und dabei werden die Kapazitäten reduziert. Ein weiterer Investitionsschwerpunkt betraf die Modernisierung des Maschinenparks im kroatischen Tochterunternehmen in Klanec. Außerdem wurden interne Entscheidungsprozesse und Strukturen modernisiert.

Dividende soll ausgeschüttet werden

Weil trotz aller Investitionen zuletzt eine Überschussliquidität aufgebaut wurde, für die kaum Zinsen zu bekommen seien, soll für 2014 eine Dividende von 42 Euro pro Aktie ausgeschüttet werden. Sie setzt sich aus 4 Euro Grunddividende und 38 Euro einmaliger Liquiditätsausschüttungsdividende zusammen - das entspricht 11,4 Mio. Euro. Zuletzt hatte die Dividende insgesamt 10 Euro betragen.

Für heuer glaubt Lehner daran, dass das Restrukturierungsprogramm aufgeht. Trotz aller der Umstellungskosten sollte 2015 wieder ein positives Ergebnis bringen.

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