LASK vergeigt erneut Führung in Hartberg

Der LASK war beim Schlusslicht Hartberg zweimal in Führung gegangen und brachte erneut den Vorsprung nicht über die Zeit. Die Steirer konnten mit drei Saison-Remis den LASK im Herbst schon sechs Punkte abknöpfen.

Der LASK hat in der ersten Viertelstunde Mühe mit seiner eigenen Offensive und agiert nervös. Die Gastgeber sind gefährlicher.

LASK-Torhüter Pervan hält die Chancen intakt

In der 16. Minute vereitelt LASK-Torhüter Pavao Pervan die erste Top-Chance von Hartberg. Edomwonyi hatte sich den Ball geholt, mit einem schönen Doppelpass die Linzer Defensive überlistet und dann völlig alleinstehend vor Pervan abgezogen. Aber der zeigte Klasse.

Der auffälligste Linzer ist auch in der Folge Pervan, der bei allen Versuchen der quirligen Steirer die Situationen bzw. den Ball „im Griff“ hat. Viel Entlastung bekommt er bis zu diesem Zeitpunkt nicht von seinen Vorderleuten, die viel zu umständlich im Spielaufbau agieren und auch eine hohe Fehlpass-Quote ins Spiel bringen.

Nach 35 Minuten wird der LASK stärker

Da behauptet Vujanovic endlich einmal den Ball im Strafraum der Hartberger und legt ab für Dovedan, der aber die Möglichkeit vergibt. Dann verzieht Fabiano aus 20 Metern. Immerhin deuten die Linzer nun im Minutentakt an, dass sie hier noch etwas erreichen wollen.

Die erste Megachance der Linzer beginnt mit einem weiten Abschlag von Torhüter Pervan, Niko Dovedan kommt am Strafraum an den Ball, zieht sofort ab, Ex-Pasching-Keeper Hans-Peter Berger hält sicher.

1:0 durch Radovan Vujanovic

Vor allem Dovedan motiviert sich auf Basis seiner drei guten Aktionen. Erneut setzt er sich gut in Szene, spielt auf Drazan, der beweist mit seiner Flanke auf Vujanovic ein gutes Auge, und der Serbe bewahrt die Nerven, schließt aus kurzer Distanz ab (39.).

Dovedan wirkt nun wie aufgezogen, er dribbelt sich gut vor Bergers Tor, spielt für Kogler auf, dessen Ball saust am langen Eck vorbei.

44. Minute: 1:1 nach Linzer Abwehrfehler

Dem ersten Hartberger Angriff nach zehn Minuten begegnet die Linzer Defensive zu wenig energisch. Obwohl Edomwonyis Versuch mit der Ferse nach Zuspiel von Fröschl misslingt, vergeigen die Linzer Innenverteidiger die Situation und der Hartberger Kröpfl überzieht den Patzer. Er sagt Danke, drückt aus kurzer Distanz zum 1:1 ein.

LASK nach der Pause energischer

Die Linzer kommen mit viel Biss aus der Kabine, Karl Daxbacher muss die richtigen Worte gefunden haben. Die Linzer drücken energischer, Hartbergs Aktionen verlieren an Wirkung. Bälle von Vujanovic (50., 53.)und Dovedan (56.) werden von Hartberg-Keeper Berger entschärft.

Linzer nach knapp einer Stunde wieder vorne

Dann probiert es Hinum knapp vom Strafraum aus der Distanz, Berger klärt mit einer großartigen Parade. Auf der linken Seite kommt danach Drazan an den Ball, schaut auf und zirkelt den Ball ideal zur Mitte, wo Daniel Kerschbaumer per Kopf nur noch zur 2:1-Führung einzunicken braucht (58.).

Hartberg antwortet mit versuchten Angriffen. Der LASK kontert über Drazan und Vujaniovic, Berger im Tor der Hartberger verhindert das nächste Linzer Tor. (71.)

Defensive nicht energisch genug

Doch dann werden wieder böse Erinnerungen an das letzte Match in Hartberg wach. Da lag der LASK 2:0 in Führung und musste sich mit einem 2:2 zufrieden geben. Der Hartberger Rasswalder scheint sich bei seinem Vorstoß daran zu erinnern. Wieder wird nicht energisch genug auf Linzer Seite attackiert, erneut geht bei der Flanke aufs lange Eck kein Linzer mit Konseqenz dazwischen. Und wieder kann ein Hartberger – in diesem Fall Gremsl – mühelos zum Ausgleich einsenden (75.).

Heiße Schlussphase

LASK-Trainer Daxbacher reagiert, bringt Florian Templ für Niko Dovedan im Angriff und der LASK beweist, dass er es nochmals wissen will. Hartberg will nun ebenfalls die Entscheidung. Das Spiel steht auf des Messers Schneide. Hieblinger klärt eine gute Aktion der Gastgeber zur Ecke. In deren Folge prüft Edomwonyi wieder Pervan, der Sieger bleibt (84.).

Templs Pass auf Vujanovic bleibt hängen, Hartberg kontert und Daxbacher bringt Michorl bei den Linzern für Fabiano (89.).
Es bleibt beim 2:2 in Hartberg.

LASK ein etwas enttäuschter Herbstkönig

Der LASK bringt auch im dritten Saisonvergleich gegen das Schlusslicht Hartberg keinen Sieg zustande und verjuxt eine zweimalige Führung. Die Steirer sind die einzige Mannschaft, die gegen den LASK im Herbst nicht verloren haben.

Das dritte Remis in Serie schmeckt bitter, ist aber noch kein Beinbruch. Allerdings: In drei Spielen hat der LASK damit sechs Zähler liegen lassen, die in der Endabrechnung fehlen könnten. Die Linzer mussten der langen Saison Tribut zollen.

Karl Daxbacher hat aber wenigstens ein kleines Ziel erreicht: Die Linzer überwintern als Tabellenführer mit einem Punkt vor Mattersburg, das bei Horn 1:0 gewinnen konnte.

Wolfgang Bankowsky | ooe.orf.at