Kartenflut in der OÖ-Liga

Herbstliche Farbenspiele auf dem grünen Rasen. Insgesamt hagelte es in der in der 10. Runde der OÖ-Liga 27 x Gelb, 6 x Gelb-Rot und 2 x Rot. In der Regionalliga gewann Klagenfurt das Spitzenduell gegen Vorwärts knapp mit 1:0.

Im Herbst wird’s bunt, offenbar auch auf dem grünen Rasen. Bei dieser Kartenflut fielen zwei Partien hinsichtlich ihres Verlaufs aus der Norm. Bei Sierning gegen Eferding konnten die dezimierten Gäste einen Rückstand gegen dezimierte Gastgeber in einen Sieg drehen. Bei Micheldorf gegen Donau gelang dieses Kunststück teilweise den dezimierten Gästen ebenfalls, die gegen die auch dezimierten Gastgeber noch den Ausgleich schafften…

2 x Gelb/Rot und Last-Second-Tor: Sierning - Eferding 
1:2 (1:0)

Die Gastgeber gehen vor einer mageren Kulisse iin der 39. Minute durch Safak Ileli in Führung, kann aber vor allem vor dem Tor seine weiteren Chancen nicht nützen. In der zweiten Hälfte gibt es eine Kartenflut (Drei Eferdinger und zwei Sierninger sehen bis zur 61. Minute jeweils Gelb.) Danach färben sich die Karten herbstlich sogar noch ein: Gelb-Rot für Ramoser (Sierning/75.) und Ex-LASK-Star Gansterer (Eferding/76.).

Als sich alles wieder auf den Sinn des Matches konzentriert und Fußball spielt, gleicht Edin Hodzic für Eferding zum 1:1 aus. Die Sierninger Gastgeber wähnen sich mit einem Remis wohl schon in der Kabine, da schlägt Stefan Görisch für Eferding nochmals zum 3:1-Auswärtserfolg zu.

Tore und Karten: Micheldorf – Donau 
3:3 (3:1)

Was für ein Start, was für eine erste Halbzeit. Wo die Torfabrik Donau auch auftritt, klingelt es vorne in der Offensive, aber auch hinten in der Abwehr der Kleinmünchner.

Fünf Tore in 21 Minuten
Die Zuschauer kommen kaum dazu, ihr Bier zu nippen, da steht es schon 1:0 für Donau (Vidackovic/4.). Als der erste Schluck verdrückt ist, bleibt der zweite bei den Micheldorfern in der Kehle stecken, denn jetzt muß gejubelt werden, weil Mathias „Nussi“ Roidinger den Ausgleich erzielt (10.).

Einen Schluck später jubeln wieder die Gastgeber über das 2:1 durch Marco Hufnagel. Der Jubelschluck vertrocknet aber in der Kehle, als erneut Vidackovic den Ausgleich erzielt (18.). Aber Daniel Sehr ist gleich darauf wieder zur Stelle, um für Micheldorf auf 3:2 zu stellen (21.). Fünf Tore bis dahin, das haben auch die eingefleischten Fans im Kremstal selten gesehen.

Nach den Toren die Karten
Dann kommt auch Farbe ins Spiel, als Schrattenecker, der Klasse-Keeper der Micheldorfer die gelb-rote Karte sieht (24.). Jetzt wird’s heiß, weil auch Roidinger noch Gelb wegen Kritik bekommt.

Das ist noch noch nicht alles. Skrigic von Donau bekommt die gelb-rote Karte in der 50. Minute nach einer Tätlichkeit und darf ebenfalls vorzeitig duschen.

Dazwischen zeigt in der nun hitzigen Partie der Schiedsrichter für Donau auf den Elferpunkt, Vidackovic stellt auf 3:3 was Halbartschlager von Micheldorf nicht gefällt. Er sieht wegen Unsportlichkeit Gelb. Die letzte Viertelstunde ist geladen, aber die Tore bleiben dem Match versagt. Zeit für ein Bier – es bleibt beim 3:3.

Edelweiß – Neuhofen/Ried
 3:1 (0:1)

Die Rieder Fohlen gehen in dieser Partie durch David Mayr-Fälten in der 34. Minute in Führung. Kurz darauf wechselt Edelweiß Keeper Singer für den Evergreen Georg Majer ein und zur Pause Daniel Simader für Gnajtic. Das Werkel beginnt bei den Edelweißen zu laufen.

Ivica Jurinovic eröffnte die zweite Hälfte mit dem Ausgleich (47.). Adelaid Dizdarevic dreht mit dem 2:1 in der 63. Minute die Partie endgültig und legt für die Elf von Christian Stumpf in der 88. Minute auch noch das 3:1 nach.

Marchtrenk – Bad Ischl: 1:0-Sieg mit 10 Mann

Die rund 400 Fans sehen eine gute Partie, die sich aber meist zwischen den Strafräumen abspielt.

Die Defensiv-Abteilungen stehen gut, die Torjäger von Machrtrenk (Oravec) und Bad Ischl (Durkovic) sind gut zugedeckt. Machtrenk entwickelt aber etwas mehr Offensivdrang, Bad Ischls Kreativ-Spieler Kelava und Swarovsky stehen etwas zu tief.

In der Nachspielzeit vor der Pause sieht der Marchtrenker Schicklberger Gelb/Rot. Deshalb schaltet Machtrenk für die zweite Hälfte auf Konter um. Bad Ischl drängt nach vorne.

Durkovic feuert zwei Granaten ab, beide Male reagiert Keeper Andi Kogler prächtig und schlägt die Bälle über die Querlatte. So hält er für die Gastgeber die Null fest. Und Marchtrenk tut, was Trainer Wagner zur Pause angeordnet hat: kontern. Den einzigen nennenswerten Angriff in der zweite Hälfte über links bringt der SC gefährlich zur Mitte, dort übernimmt Oravec im Fallen direkt und trifft den Ball perfekt zum 1:0.

In der 93. Minute bekommt Oravec noch die Chance eines Elfmeters, den Ischl-Keeper Filip Dramac aus der linken Ecke zaubert. Machtrenk ist mit dem Sieg neuer Zweiter.

Freitagsergebnisse der 10. Runde:
Weißkirchen – St. Martin 7:0 (5:0)
Grieskrirchen – Wels 5:1 (4:0)
Stadl Paura – Bad Schallerbach 1:0 (1:0)

Bad Goisern – Gmunden 1:2 (0:1)

Pech für das Schlusslicht, dass Manuel Schmidl faktisch mit Anpfiff das Führungstor für die Gmundener erzielt. Die Goiserer laufen diesem Tor mit heldenhaften Bemühungen nach, doch in der 59. Minute scheint die Partie mit dem 2:0 für die Gäste (erneut durch Manuel Schmidl) gelaufen.

Nur zwei Minuten später keimt Hoffnung bei Bad Goisern auf, als David Svalina den Anschlusstreffer erzielt, aber alle Bemühungen sind umsonst.

Trainer-Rücktritt bei Bad Schallerbach

Nach der 0:1-Niederlage bei Stadl Paula am Freitagabend trat Bad Schallerbach-Coach Renner zurück. Grund war aber nicht die Niederlage. Viel mehr gab es Unstimmigkeiten in Sachen Aufstellung mit dem Vorstand.

Regionalliga-Schlager knapp an Austria Klagenfurt

Vorwärts Steyr muss in der 16. Minute das 0:1 hinnehmen. Dann geht die Partie hin und her. Als aber der Steyrer Daniel Petrovic die gelb-rote Karte wegen Foulspiels erhält wird es schwer (47.). Die Klagenfurter finden aber durch die gute Defensive der Steyrer kaum eine Lücke. Und die Steyrer laufen sich durch die ganze zweite Hälfte die Seele aus dem Leib. Alles vergebens – der Tabellenfüher geht knapp aber doch als Sieger vom Platz.

Die sieben Klubs der Regionalliga Mitte, die aus Oberösterreich an dieser Meisterschaft teilnehmen, erlitten in dieser 11. Runde sechs Niederlagen. Nur St. Florian durfte sich über einen Sieg (im Derby gegen Gurten - 1:0) freuen.

Wolfgang Bankowsky|ooe.orf.at