Kritik an der Regio Tram

Den Fahrplan der neuen Regio Tram im Bezirk Freistadt kritisiert die Wirtschaftskammer. Mit dem Projekt der Zukunft brauchen Bahnfahrer länger als jetzt, um nach Linz zu kommen, heißt es. Verwundert über die Kritik zeigt sich SPÖ-Verkehrslandesrat Landeshauptmannstellvertreter Reinhold Entholzer.

Eine Regio Tram in den Raum Pregarten, Hagenberg, Wartberg und Unterweitersdorf mit Direktanschluss an die Landeshauptstadt Linz - das sei ein Projekt, das die Wirtschaftskammer (WK), ihre Betriebe und Mitarbeiter immer schon gefordert hätten, sagt die Freistädter Wirtschaftskammerchefin und Landtagsabgeordnete Gabriele Lackner-Strauss (ÖVP). Wenn sie sich allerdings die geplanten Fahrzeiten ansieht, dann versteht sie die Welt nicht mehr.

Bis zu 45 Minuten für 25 Kilometer

Die moderne Schienenanbindung um viele Millionen Euro soll nämlich 45 Minuten Fahrzeit vom Fachhochschulstandort Hagenberg bis ins Zentrum von Linz bringen. Und das mache die Bahn absolut unattraktiv, warnt Lackner-Strauss. Denn die bestehende und alles andere als moderne Summerauerbahn braucht 30 bis 50 Minuten. Damit sei die Regio Tram keine interessante Alternative, sagt die Wirtschaftskammerobfrau.

WK fordert Neukonzeption

Natürlich sei man vom Sinn der Bahnverbindung überzeugt, betont sie. Vor allem, wenn gleichzeitig in Unterweitersdorf ein Park and Ride-Parkplatz errichtet wird und so Pendler zum Umsteigen auf die Bahn veranlassen kann. Aber eine neue, moderne Schienenverbindung von der Stadtperipherie wie etwa Pregarten ins Zentrum von Linz dürfe für die 25 Kilometer nicht mehr als 15 Minuten Fahrzeit benötigen, fordert Lackner-Strauss von den Planern der Regio Tram angesichts der Investitionskosten eine Neukonzeption.

SPÖ: „Müssen Vergleich mit Pkw nicht scheuen“

Verwundert über die Kritik zeigt sich SPÖ-Verkehrslandesrat Landeshauptmannstellvertreter Reinhold Entholzer. Das Ziel sei eine Fahrzeit von 30 Minuten zwischen Pregarten und Linz, sagt Entholzer. Da müsse man den Vergleich mit dem Pkw nicht scheuen. Außerdem müsse man den Menschen durch genügend Haltestellen auch die Chance geben, die Tram zu nutzen. Entholzer lädt die Vertreter der Wirtschaftskammer Freistadt jetzt ein, Gespräche mit Verkehrsexperten zu führen und hofft, dass alle bei diesem Projekt an einem Strang ziehen.