Facebook-Einladung: Party eskalierte

In Linz ist in der Nacht auf Freitag eine Feier völlig aus den Fugen geraten, nachdem sich die Einladung über das Soziale Netzwerk Facebook verbreitet hat. Betroffen war ein Studentenheim, wo die Polizei Hunderte alkoholisierte Studenten heimschicken musste.

Eine private Feier für 200 Personen im Speisesaal eines Studentenheimes hätte es eigentlich werden sollen - geworden ist daraus ein Fest mit mehr als drei Mal so vielen Gästen.

200 vor dem Heim, über 400 drinnen

Die Polizei war das erste mal gegen 23.00 Uhr angerückt, weil sich die Beschwerden über Lärm gehäuft hatten. Als die Beamten eintrafen, saßen rund 200 Betrunkene vor dem Heim, der Rest vergnügte sich drinnen. Laut dem Veranstalter war ein Großteil der ungebetenen Gäste davor auf einem Fest in einem anderen Studentenheim. Als auf diesem Fest das Bier ausgegangen sei, seien die Gäste zu der Veranstaltung „übergelaufen“, so Michael Obrovsky, animiert durch ein Posting in Facebook, in dem die zweite Feier beworben worden war.

Die Polizisten rückten um 1.30 Uhr ein zweites Mal an und räumten um 2.00 das Fest. Normalerweise würden Beschwerden wegen Lärmbelästigung von den Nachbarn zunächst immer an die Heimleitung gemacht, so Obrovsky, die dann um eine Schlichtung bemüht sei. Dass sofort die Polizei gerufen werde, sei nicht üblich. Er vermutete, dass die „Konkurrenzveranstaltung“ im anderem Heim etwas mit dem Polizeieinsatz zu tun haben könnte, da in Kürze ÖH-Wahlen seien, sagte Obrovsky.

WIST-Heim weist Vorwürfe zurück

Die Heimvertretung des WIST-Heims wies am Freitagnachmittag die Vorwürfe Obrovskys strikt zurück. Die Anschuldigungen, dass sie für den Polizeieinsatz verantwortlich seien, würden „den fragwürdigen Stil der AG Linz im laufenden ÖH-Wahlkampf bestätigen“, so Fabian Grabner, stellvertretender Vorsitzender der WIST-Heimvertretung.