Kosovarische Familie wieder zurück

Wieder zurück in Österreich ist jene kosovarische Familie, die vor einem guten Jahr aus Attnang-Puchheim hätte abgeschoben werden sollen. Die Avdilys waren daraufhin freiwillig ausgereist.

Seine Arbeit als Fliesenleger macht Mursel Avdily für Österreich attraktiv. Es gibt zu wenige einheimische Fliesenleger, also bekommt er - und damit auch seine Frau - Aufenthaltsbewilligung und Arbeitserlaubnis, die sogenannte Rot-Weiß-Rot-Card. Vor etwas mehr als einem Jahr war das undenkbar, alle vier mussten ausreisen, es drohte eine Abschiebung.

„Einfache Lösung wäre möglich gewesen“

„Absurd“ nennt das Frederik Schimdsberger vom Mauthausen Komitee, einer von zahlreichen Helfern, die sich für die Familie stark gemacht haben: „Es hätte aus meiner Sicht eine ganz einfache Möglichkeit gegeben. Man hätte zum Vater sagen können: Du musst ausreisen, kläre das mit Deiner Ausbildung, die Mutter und die Kinder können inzwischen hier bleiben, und dann kannst Du wieder kommen. Man hätte nicht diese unmenschliche Situation schaffen müssen, bei der man die Kinder aus der Schule rausreißt.“

Im August des vergangenen Jahres konnten Mutter und Vater mit einem befristeten Visum zur Arbeit in der Landwirtschaft wieder nach Österreich. Ihre Kinder mussten sie vorerst im Kosovo zurücklassen, deren Schülervisa waren noch nicht fertig. Für alle eine schwierige Zeit - auch für die Helfer, erinnert sich Frederik Schmidsberger: „Da hat es schon Situationen gegeben, wo wir auch gezweifelt haben, ob alles klappt.“

Rot-Weiß-Rot-Card gilt für ein Jahr

Die neunjährige Qendresa litt besonders während der Wochen im Kosovo, verstand kaum Albanisch und durfte nicht zur Schule. Die Freude am ersten Tag zurück in ihrer alten Klasse in der Volksschule in Attnang-Puchheim war groß: „Da war ich sehr glücklich und meine Mitschüler auch.“ Die Rot-Weiß-Rot-Karte gilt vorerst ein Jahr. Ändern sich die Bedingungen, also der Mangel an Fliesenlegern, nicht, wird sie wohl verlängert werden - der größte Wunsch der Familie Avdily.