3,5 Millionen Euro mit Neffentricks

3,5 Millionen Euro Schaden haben im Vorjahr Betrüger mit dem sogenannten Neffentrick angerichtet. Anrufer geben sich als nahe Verwandte aus und überreden ihre meist älteren Opfer, Geld abzuheben und einem Unbekannten zu geben.

In den meisten Fällen sitzen die Drahtzieher der Neffentricks im Ausland. Ältere Personen werden angerufen. Die Täter geben sich dabei als nahe Verwandte aus und versuchen dem Opfer Geld herauszulocken. Oft unter dem Vorwand, sie seien unverschuldet in eine plötzliche Notlage gekommen oder wollten eine günstige Wohnung in der Nähe des Opfers kaufen, um ihn oder sie im Alter besser betreuen zu können. Dann kommt die Bitte um Bargeld.

200 Anzeigen im Jahr

Dass es sich dabei nicht um Einzelfälle handelt, zeigt, dass allein im Vorjahr in Oberösterreich 200 derartige Fälle angezeigt wurden. Elfmal waren die Betrüger erfolgreich und konnten insgesamt 450.000 Euro ergaunern. Die Dunkelziffer liegt aber deutlich höher, so die Schätzung der Kriminalisten. Österreichweit wurden im Vorjahr mit dieser Masche sogar 3,5 Millionen Euro erbeutet.

Wer gute Nerven hat, kann die Polizei bei der Jagd nach den Betrügern unterstützen, wie der Polizist Walter Rothländer vom Landeskriminalamt Oberösterreich erklärt: „Nach dem Telefonat sofort die Polizei anrufen. Wir fahren dann sofort hin und unterstützen das Opfer bei den folgenden Anrufen und Amtshandlungen.“

Aufmerksamkeit am Bankschalter

Auch bei einer letzten Hürde wird der Betrug immer öfter verhindert, nämlich am Bankschalter. Hier helfen aufmerksame Bankmitarbeiter, denen es verdächtig vorkommt, wenn ältere Personen grundlos hohe Bargeldbeträge von ihrem Konto beheben. So konnten schon in mehreren Fällen ahnungslose Opfer vor größerem Schaden bewahrt werden.