Ordensspitäler: Ganztägiger Streik
Die Akutversorgung werde wie immer funktionieren, Patienten würden zu keiner Zeit in Gefahr sein. Details zum Streik will die Gewerkschaft am Montag in einer Pressekonferenz bekannt geben.
„Abspeisen“ unter der Inflationsrate
Die Vertreter der Beschäftigten sehen sich zu diesem Schritt im Kampf um ihre Löhne gezwungen, nachdem am Mittwoch Gespräche mit Arbeitgebern und LH Josef Pühringer (ÖVP) zu keiner Übereinkunft geführt hatten.
Die Gewerkschaft verlangt nach einem „Abspeisen“ unter der Inflationsrate im vierten Jahr in Folge eine Teuerungsabgeltung oder eine unbefristete Reduktion der Arbeitszeit von 40 auf 39 Wochenstunden. „Das sind unsere Minimalforderungen, weiter nach unten können wir nicht mehr gehen“, so Reitinger.
Verluste beim Reallohn
Beim Angebot der Gegenseite handle es sich aber um „ein sogenanntes Jahres-Achtundvierzigstel, also nur 50 Minuten Zeitguthaben bei 40 Stunden Arbeit, gleichzeitig eine Abwertung der Überstundenzuschläge und eine geringere Bezahlung der Rufbereitschaft“.
APA/ÖGB/JANKO
Berechnungen hätten ergeben, dass dieses Paket trotz einprozentiger Erhöhung ein Reallohnminus von zumindest 0,2 bis 0,7 Prozent bedeute. „Das soll ein faires Angebot sein?“, fragte die Verhandlungsführerin.
Die Notversorgung in den Spitälern werde auch kommenden Mittwoch aufrechterhalten. Es gebe aber Pläne für weitere Streiks, sagte Reitinger, bis ein akzeptables Angebot vorliege.
Pühringer: „Unser Angebot steht“
Gesundheits- und Finanzreferent Pühringer betonte am Mittwoch nach dem Gipfelgespräch: „Wir können uns nicht mehr bewegen.“ In einer Aussendung verteidigt der Landeshauptmann am Donnerstag das Angebot der Arbeitgeberseite und fordert die Gewerkschaft dazu auf, auf Streiks zu verzichten: „Unser Angebot steht und kann jederzeit endverhandelt werden.“ Die Arbeitgeberseite habe dabei ein ordentliches Angebot auf den Tisch gelegt, das eine deckungsgleiche Lösung wie beim Krankenhausbetreiber des Landes, der gespag, bedeutet hätte, hieß es in der Aussendung.
Erste Arbeitsniederlegung im Februar
Bereits im Februar hatten 2.000 Beschäftigte in Warnstreiks ihre Arbeit niedergelegt. Normal seien 4.000 Mitarbeiter von insgesamt 10.000 in acht Spitälern pro Tag im Dienst. Die Patienten mussten zwar längere Wartezeiten in Kauf nehmen, hatten aber laut Auskunft der Krankenhäuser großteils Verständnis für die Kampfmaßnahmen.
Links:
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