Ordensspitäler: Streik droht

Die Fronten bei den Lohnverhandlungen für die Mitarbeiter der Ordensspitäler bleiben verhärtet. Eine weitere Runde in der Nacht auf Donnerstag brachte keine Einigung. Nun könnte ein Streik beschlossen werden.

Bis Mitternacht wurde verhandelt, allerdings ohne Ergebnis. Die Ordensspitäler bieten ihrem Pflegepersonal nach wie vor eine Lohnerhöhung von einem Prozent und dazu jetzt noch eine Verkürzung der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich von einer halben Stunde - von 40 auf 39,5 Stunden.

Unterm Strich sei das ebenfalls eine Lohnerhöhung von 1,25 Prozent und damit in Summe 2,25 Prozent mehr, erläuterte Verhandlungsführer Peter Ausweger vom Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz.

Angebot „ein Witz“

Eine Rechnung, die die Gewerkschaft und die Belegschaftsvertreter so nicht teilen. Die einprozentige Lohnerhöhung sei mit 20 Euro brutto mehr im Monat gedeckelt. Wer also mehr als 2.000 Brutto verdiene, bekomme nicht einmal das eine Prozent mehr. Das Angebot sei ein Witz, die Stimmung in der Belegschaft sei aufgeheizt, so Sonja Reitinger, Betriebsratschefin im Klinikum Wels-Grieskirchen und Verhandlungsführerin für die Mitarbeiter.

Eine Abgeltung der Inflation und eine tatsächliche Lohnerhöhung nach vier Jahren ohne realer Erhöhung sei das Angebot der Arbeitgeber jedenfalls nicht. Die angebotene Arbeitszeitverkürzung sei zudem bis Jahresende befristet. Deshalb, weil bis dahin der Kollektivertrag in den Ordensspitälern an jenem der Landeskrankenhäuser angeglichen werden soll, konterte Ausweger.

Geld für Lohnerhöhung fehlt

Für eine kräftigere Lohnerhöhung fehle ganz einfach das Geld. Über den Vorschlag der Arbeitgeber wird auf jeden Fall jetzt in den einzelnen Krankenhäusern abgestimmt. Streiks scheinen aber immer wahrscheinlicher, denn einen Termin für weitere Verhandlungen gibt es nicht, einen Streikbeschluss jedoch schon.

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