Gutachterstreit im Swap-Verfahren

Ungeachtet des Mediationsverfahrens zwischen der Stadt Linz und der BAWAG läuft derzeit ein Streit zwischen Gutachtern. Die BAWAG hat ein Privatgutachten vorgelegt, welches das vom Gericht in Auftrag gegebene Gutachten kritisiert.

Das Gutachten der BAWAG wurde von einem Professor aus Frankfurt erstellt. Darin werden dem Gutachter, der von der Justiz beauftragt wurde, falsche Währungsumrechnungen und die falsche Beschreibung von Diagrammen unterstellt. Mit dem Gutachten solle auch gezeigt werden, dass das abgeschlossene Geschäft durchaus dem Standard von Bankgeschäften entsprochen habe.

Stadt Linz: Geht am Thema vorbei

Anders sieht das naturgemäß die Stadt Linz. Sie entgegnet, dass das Privatgutachten der BAWAG unvollständig sei und am Thema vorbeigehe. Die Stellungnahme des Professors aus Deutschland bezeichnet Lukas Aigner, Anwalt der Stadt Linz, zudem als irrelevant.

Der deutsche Professor an der Seite der BAWAG sei zudem in Österreich als gerichtlich beeideter Sachverständiger gar nicht zugelassen.

Verlust von 420 Millionen Euro möglich

Die Stadt hat - nach Darstellung durch ihren damaligen Finanzdirektor - zur Absicherung einer auslaufenden Kreditlinie über 195 Millionen Schweizer Franken (zum damaligen Kurs 152 Millionen Euro) 2007 mit der BAWAG . eine Art Kurs-Zins-Wette abgeschlossen. Durch den Kursanstieg des Franken droht nun ein Verlust von schätzungsweise 420 Millionen Euro.

Links: