70.000 leben in akuter Armut

Derzeit leben 70.000 Oberösterreicher in akuter Armut, und jährlich steigt die Zahl deutlich an, warnt die Caritas. Gerade in der Weihnachtszeit kommen verstärkt Menschen in die Beratungsstellen, weil sie ihren Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten können.

Auch der psychische Druck auf Menschen in Notlagen ist gerade jetzt riesengroß. Die Beratungsstellen der Caritas und die Telefonseelsorge versuchen zu helfen.

Sechs bis sieben Euro pro Tag

6.900 Oberösterreicher wurden heuer bereits in den Beratungsstellen der Caritas unterstützt. Meist können die Menschen die Miete, die Stromrechnung oder die Heizkosten nicht mehr bezahlen.

Sind die laufenden Kosten abbezahlt, bleibt einer Familie, die sich an die Caritas wendet, heuer pro Person um zehn Prozent weniger Geld zum Leben als im Vorjahr, so Caritas-Direktor Mathias Mühlberger: „Wenn man das Wohnen abzieht, verbleiben pro Person pro Tag im Durchschnitt sechs bis sieben Euro für das gesamte Leben, also für Nahrung, Kleidung, Verkehr und Schule.“

Zukunftsängste werden mehr

Auch Zukunftsängste bereiten den Menschen vermehrt Sorgen. Unabhängig davon, ob die Personen einer Beschäftigung nachgehen oder nicht, so Mühlberger: „Einer hat es mal so formuliert: Mein armes, patschertes Leben. Weil es einfach nicht gelungen ist, die eigenen Vorstellungen umzusetzen. Und das bricht eben zu Weihnachten auf.“

Die Situation werde sich auch in den nächsten Jahren verschärfen, weil die Wohnbeihilfe im Jahr 2012 weiter gekürzt wird, so der Ausblick der Caritas.

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  • Caritas Oberösterreich(www.caritas-linz.at/)