Immer mehr Hilferufe von Jugendlichen

Stress, Überlastung, Verzweiflung - damit sind nicht nur Erwachsene, sondern immer öfter auch Kinder und Jugendliche konfrontiert. Die Zahl der jungen Anrufer bei der Krisenhilfe ist zuletzt angestiegen.

Meist geht es um Leistungsdruck und Zukunftsängste, wenn Jugendliche sich bei der Krisenhilfe melden. In vielen Fällen erkennen die Eltern der Betroffenen gar nicht, wie groß das seelische Leid der Kinder wirklich ist. Jetzt, kurz vor Ende des Schuljahres, geht es noch einmal Schlag auf Schlag: so mancher Schüler steht vor einer wichtigen Prüfung, man will sein bestes zeigen oder gerade noch das Schuljahr positiv abschließen. Dazu kommt Druck von den Eltern, vielleicht auch aus dem Freundeskreis.

Körperliche und psychosomatische Symptome

So eine Situation kann die Jugendlichen überfordern - erste Hinweise sind Demotivation und Abgeschlagenheit, sagt Sonja Hörmanseder von der Krisenhilfe Oberösterreich. Aber auch psychosomatische Symptome seien immer wieder bemerkbar, so die Expertin. Klassiker seien außerdem Kopfschmerzen, Migräneanfälle, sowie Magenprobleme oder Bauchschmerzen.

Sorgen der Kinder ernst nehmen

Einmal vor einer Prüfung Bauchweh zu haben, ist normal - zeigen sich solche Symptome aber über Wochen, dann sollte man hellhörig sein, so Hörmanseder. Denn immer wieder würden die Jugendlichen selbst bei der Krisenhilfe erzählen, dass sie sich nicht ernst genommen gefühlt hätten. Ihre Schmerzen seien von den Eltern abgetran worden, mit Sätzen wie: „Das wird schon wieder!“, „Das ist die Pubertät!“, oder „Das habe ich damals auch durchgemacht!“

Hilfe in akuten Krisen

Immer mehr Unter-18-Jährige melden sich bei der Krisenhilfe. Zuletzt waren es rund 650 pro Jahr - Tendenz steigend. Viele der Anrufer kämpfen mit Suizidgedanken. Leistungsdruck in Schule und Ausbildung und - damit verbunden - Zukunftsängste sind oft die Auslöser für die akuten Krisen. Die Profis der Krisenhilfe sind rund um die Uhr erreichbar unter der Telefonnummer 0732 2177.

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