EU-Wahl: FPÖ-Spitzenkandidat EU-kritisch

Als kritisch gegenüber der EU, aber nicht europafeindlich hat sich der Spitzenkandidat der FPÖ Oberösterreich für die Europawahl, Roman Haider, bei einer Podiumsdiskussion Dienstagabend in Linz bezeichnet.

Europa sei weit mehr als die EU, sagte der Nationalrats-Abgeordnete Roman Haider von der FPÖ bei der vom Liberalen Klub ausgerichteten Podiumsdiskussion im Linzer Redoutensaal am Dienstagabend. Als der Moderator ihn auf die von seiner Partei in der Vergangenheit thematisierte Loslösung Österreichs von der EU, den sogenannten „Öxit“ ansprach, meinte Haider: „Wir sind EU-kritisch. Wir sind gegenüber Fehlentwicklungen kritisch, wir wollen weniger Vertiefung, aber das was wir gemeinsam machen in der EU wollen wir effizienter und besser.“

Vereinigten Staaten von Europa

Von der Idee, die Vereinigten Staaten von Europa zu schaffen, hält der Spitzenkandidat der FPÖ Oberösterreich für die Europawahl nichts. „Davon halte ich überhaupt nichts, die sehe ich auch nicht. Die EU ist eine Vereinigung oder ein Staatenbund von souveränen Nationalstaaten – das Europa der Vaterländer hat es Charles de Gaulle genannt - wo man in den Kernbereichen eng zusammenarbeitet,“ so Roman Haider.

Auch Volk für EU-Fehlentwicklungen verantwortlich

Der frühere Chefredakteur von „Wiener Zeitung“ und „Presse“, Andreas Unterberger, ortet die Verantwortung für Fehlentwicklungen in der EU auch beim Wahlvolk. Er meint: „Es ist letztlich die Schuld der Bürger. Denn wenn nicht einmal die Hälfte der Bürger hingeht, um alle paar Jahre eine EU-Vertretung zu wählen,“ so Andreas Unterberger. Wahlempfehlung wollte Unterberger keine abgeben. FPÖ-Kandidat Roman Haider naturgemäß schon, der seine Partei am 26. Mai vor der SPÖ auf Platz zwei durchs Ziel gehen sieht.