Heimische Automobilbranche im Umbruch

Die Automobilbranche steht derzeit weltweit in der Kritik und muss sich neu orientieren. Der Trend geht klar in Richtung Elektromobilität. Die Zulieferbetriebe in Oberösterreich sind davon massiv betroffen.

Im Automobilcluster Oberösterreich sind gut 160 produzierende Betriebe versammelt. Mit insgesamt rund 64.000 Beschäftigten. Etwa ein Drittel des Umsatzes wird mit Teilen gemacht, die für Verbrennungsmotoren notwendig sind. Würden jetzt schlagartig nur mehr Elektroautos produziert werden, gäbe es für dieses Drittel keinen Markt mehr. Die Automobilzulieferer gehen allerdings davon aus, dass der Wechsel nicht so abrupt sein wird, sagt F. Peter Mitterbauer, Vorstandsvorsitzender der Miba AG.

Künftig gibt es ein Nebeneinander von Technologien

„Es wird ein Nebeneinander von Technologien geben. Auf der einen Seite das weitere Optimieren und Sauberer machen des Verbrennungsmotors. Auf der anderen Seite natürlich das Thema Hybridisierung und dann auch natürlich das rein elektrische Fahren – und hier natürlich besonders das Fahren mit Batterie,“ so F. Peter Mitterbauer, Vorstandsvorsitzender der Miba AG.

Um voll vom Zuwachs bei den Elektroautos zu profitieren, wird Miba in den nächsten Jahren gut 100 Millionen Euro in den Ausbau der Elektro-Sparte stecken. Auch der Metallteile Hersteller Mark in Spital am Pyhrn stellt sich auf die Elektromobilität ein. Seine Produkte stecken in der Beleuchtung, in Brems- und Assistenzsystemen und dem Antrieb. Da ein Elektromotor aber aus deutlich weniger Teilen als ein Verbrennungsmotor besteht, muss man vorsorgen, sagt Firmenchef Rudolf Mark: „Wir haben als ganz wesentlichen Schritt ein Joint-Venture und wollen besonders nach China gehen. Denn China ist sozusagen das Herzstück der Elektromobilität: dort fallen die Entscheidungen, von dort kommen die Impulse.“

E-Trend spielt bestimmten Branchen in die Hände

Dem Welser Schweißtechnik- und Photovoltaik-Spezialisten Fronius hingegen spielt der Elektrotrend voll in die Hände, sagt Volker Lenzeder, Mitglied der Geschäftsleitung: „Einerseits geht es darum diesen Strom umweltfreundlich zu produzieren. Hier haben wir Wechselrichter, die den Gleichstrom von Photovoltaik zählen und in Wechselstrom umwandeln. Und wir haben Speichersysteme um Sonnenenergie zwischenspeichern zu können.“ Und diese Technik wird auch gefragt sein, wenn es darum geht, mit Sonnenenergie Wasserstoff für Autos mit Brennstoffzellen zu produzieren. Die Erste Anlage für Firmenfahrzeuge steht bereits am Gelände des Unternehmens in Thalheim bei Wels.