Schuldner sind überwiegend männlich

Schuldner sind überwiegend männlich. Das zeigen die Zahlen der Schuldnerberatung Oberösterreich. Und sie zeigen auch, dass besonders das sinnerfassende Lesen bei den Betroffenen ein großes Problem ist.

Es sind die Männer, die scheinbar erst dann handeln, wenn das Konto bereits leer ist. Denn 60 Prozent jener, die sich bei der Schuldnerberatung Oberösterreich melden, sind männlich.

Frauen lassen sich frühzeitig beraten

Bei der Budgetberatung ist es umgekehrt: Hier sind es zu zwei Drittel Frauen, die sich frühzeitig beraten lassen und schon vorher die Reißleine ziehen, so Thomas Mader, Leiter des Vereins Klartext, der hier Parallelen zur Medizin sieht: „Da ist es auch so, dass Frauen wesentlich mehr Vorsorgeuntersuchungen machen. Oder es ist wie beim Autofahren, wo Männer oft stundenlang herumirren, statt nach dem Weg zu fragen. Die landen dann leider auch oft in der Schuldnerberatung, weil sie nicht rechtzeitig gefragt haben, welche Wege ihnen offenstehen.“

Bis zu 40 Prozent können nicht sinnerfassend lesen

Problematisch ist auch, dass 30 bis 40 Prozent der Schuldner nicht sinnerfassend lesen und schreiben können, so Thomas Berghuber, Geschäftsführer der Schuldnerberatung Oberösterreich. Das Wort „Budget“ beispielsweise, stelle viele schon vor Herausforderungen, so Berghuber: „Deshalb haben wir ein Wörterbuch von Experten verfassen lassen, wo beispielsweise das Wort Budget übersetzt wurde und auch lautsprachlich erklärt wird, also wie man es ausspricht.“

14.000 ließen sich 2018 unterstützen

Ziel der Schuldnerberatung ist es, Menschen im Umgang mit Geld durch verschiedenste kostenlose Leistungen zu unterstützen. Allein im letzten Jahr haben 14.000 Oberösterreicher diese Möglichkeit in Anspruch genommen.

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