Neues Modell für Pflegebedürftige

Pflegebedürftige mit niedriger Pflegestufe sollen in Oberösterreich nicht mehr in Pflegeheimen untergebracht werden. Das schlägt Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ) vor und hat ein neues Modell präsentiert.

Geht es nach Gerstorfer, sollen Pflegeheimplätze künftig erst ab Pflegestufe vier vergeben werden. All jene mit einer Pflegestufe darunter - also eins bis drei - sollen in sogenannten alternativen Wohnformen untergebracht werden. Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer dazu: „Dabei kann man eine relativ günstige Kleinwohnung mieten, aber parallel dazu auch mit Pflegedienstleistung, die individuell auf die eigenen Pflegebedürfnisse abgestimmt ist. Weil ja natürlich jemand mit Pflegestufe eins ein anderes Betreuungspaket braucht, als jemand mit Pflegestufe drei.“

Bis 2050 verdreifachen sich Über-85-Jährige

Finanzieren will die Landesrätin ihr Modell einkommensunabhängig. So, dass jeder Pflegebedürftige die gleiche Leistung erhält. Einen erhöhten Pflegebedarf prognostiziert auch die Wirtschaftsforschungsorganisation WIFO. Deren Berechnungen zeigen, dass sich die Zahl der über 85-Jährigen Oberösterreicher bis 2050 fast verdreifachen wird. Die öffentlichen Ausgaben für Pflege und Betreuung sollen bis dahin auf über eine Milliarde Euro steigen.