EU-Wahlkampf und Abrechnung mit Opposition

Die bevorstehende EU-Wahl war der Schwerpunkt des 28. politischen Aschermittwochs der FPÖ in Ried (Bezirk Ried im Innkreis). Vor 2.000 Fans wurde traditionell verbal gegen Opposition und Medien ausgeteilt.

Seit 13 Jahren spricht FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz Christian Strache als Hauptredner beim politischen Aschermittwoch in Ried im Innkreis. Heuer zum zweiten Mal nicht als Oppositionspolitiker, sondern als Vizekanzler der türkis-blauen Koalition, die einen deutlichen Erneuerungskurs fahre - den auch die EU dringend brauche: „Der Merkel-Macron-Junker-Kurs hat Unheil über Europa gebracht und diese unverantwortliche Willkommenskultur erst möglich gemacht“, so Strache. Am 26. Mai gehöre dies abgewählt. „Wir stehen für ein Europa der Vaterländer.“

Regierungsarbeit „ins rechte Licht“ gerückt

Wenn auch mit weniger markigen Sprüchen als vor dem blauen Regierungseintritt Ende 2017, sorgte Strache doch für Stimmung im Saal. Heringsschmaus, Bier und Blasmusik taten das ihrige dazu. Die Aschermittwochsgemeinschaft bekam aufgetischt, was sie erwartete.

Direkte Angriffe auf den Koalitionspartner ÖVP unterließ er, vielmehr unterstrich der Vizekanzler die „Erfolge“ im ersten Regierungsjahr: Entlastung der Familien, Zusammenlegung der Sozialversicherungsträger, Kopftuchverbot in Kindergärten, jenes in Volksschulen in Angriff genommen, Neugestaltung der Mindestsicherung, um „die Zuwanderung in unser Sozialsystem zu stoppen“, mehr Sicherheit durch aktiven Grenzschutz, listete der Vizekanzler auf.

Die Medien vergaß Strache auch heuer bei seiner Abrechnung nicht: „Mancher ORF-Moderator schaut ja heute noch drein, als ob er auf eine saure Zitrone beißen würde, wenn er einen von uns interviewen muss“, wetterte er. Ebenso zog der FPÖ-Chef über „Kampfblätter“ wie „Der Falter“ und „Der Standard“ her.

Zusammenhalt der rechten Kräfte

Und Oberösterreichs FPÖ-Landesparteiobmann Manfred Haimbucher hatte für die Freiheitlichen einen klaren Auftrag: „Alle patriotischen Kräfte Europas müssen zusammenhalten, damit auch in der EU eine Wende der Vernunft passieren kann.“ Eine Wende, die die FPÖ gemeinsam mit den nationalen Parteien Frankreichs, Italiens, Polens und Ungarns umsetzen will, kündigte Strache an. Denn die hätten jetzt die Chance, zweitstärkste Fraktion im EU-Parlament zu werden.

Auch in Klagenfurt (Kärnten) stand der Aschermittwoch heuer im Zeichen der EU-Wahl. Die ÖVP holte sich dabei mit dem früheren Boxchampion Witali Klitschko prominente Unterstützung. Mehr dazu in news.ORF.at.