Koppenpass nach Lawinenabgang gesperrt

Am Koppenpass in Obertraun (Bezirk Gmunden) ist am Freitagnachmittag ein Lawinenabgang glimpflich ausgegangen. Es wurde niemand verschüttet. Jetzt ist der Pass gesperrt. Obertraun hofft jetzt auf öffentliche Gelder für Hangsicherungen.

Regen bis in höhere Regionen hatte dazu geführt, dass am Freitag gegen 15.00 Uhr eine Nassschneelawine abging. Vorerst kann der Schnee auch nicht weggeräumt werden, „zu gefährlich für die Mitarbeiter der Straßenmeisterei“, so Bernd Dankelmayr im Gespräch mit ORF-Redakteurin Nicole Erl-Ohler. Bis zu vier Meter hoch liegt der Schnee auf 25 bis 30 Meter Länge, so Dankelmayr. Für die Berprofis eine „nicht so mächtige Lawine“ – eine Sondenmannschaft konnte schon nach relativ kurzer Zeit bestätigen, dass niemand verschüttet wurde.

Pass erst seit wenigen Tagen geöffnet

Der Pass ist nach einer zweiwöchigen Sperre wegen Lawinengefahr erst seit Montagfrüh wieder für den Verkehr freigegeben. Man habe gehofft, dass sich während der Sperre die Lawinengräben entleer hätten, so der Bürgermeister von Obertraun, Egon Höll (SPÖ). „Es kann bei uns immer etwas passieren, wir leben halt im inneralpinen Raum und müssen mit Lawinen und Steinschlag rechnen“. Die Gemeinde tut ihr Bestes, „aber wir hoffen auf Sonderfinanzierungen von Bund und Land, damit wir die Hangsicherungen verbessern können“.

Hemmschuh neue Gemeindefinanzierung

Obertraun sei in einem Projekt der Steinschlagverbauung über den Koppenpass, aber durch das neue System der Gemeindefinanzierung sei es extrem schwierig – vor allem für kleinere, periphere Gemeinden – die nötigen Gelder aufzubringen. Immerhin müsste Obertraun für jede Maßnahme 63 Prozent der Finanzierung selbst aufbringen, um sie realisieren zu können.

„Gerade bei solchen Projekten, wo es einfach um Leben und Tod, um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer geht, wär es ganz wichtig, dass sich die Mehrheit im oberösterreichischen Landtag dafür entscheidet, gerade bei solchen Gemeinden wie wir das sind, diesen Schlüssel zu verändern“.

Felssturz auf die B145 bei Ebensee, Kösselbachbrücke

Markus Siller

Im Bereich Kösslbachbrücke wurde ein Pkw von des Steinbrocken getroffen, eine Elfjährige verletzt

Sicherungen auf B145

Im Salzkammergut ist es in den letzten drei Wochen bereits zweimal zu folgenschweren Felsstürzen gekommen. Bei einem Felssturz in der Vorwoche ist ein in einem Auto sitzendes, elf Jahre altes Mädchen schwer verletzt worden. Mehr dazu in B145: Pkw bei Felssturz getroffen (ooe.ORF.at; 17.2.19).

Laut Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner werden in diesem Bereich zur nachhaltigen Sicherung des Verkehrs auf der Salzkammergutstraße (B145) am Felshang Schutzbauwerke errichtet. Die Sicherungsarbeiten sollen ab Mitte April durchgeführt werden und drei bis vier Monate in Anspruch nehmen.

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