Überraschungen vor Bürgermeisterwahlen

Am 7. April finden in vier Gemeinden im Mühlviertel Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen statt, weil jeweils zwei der Gemeinden fusionieren. Neue Fraktionen positionieren sich - mit ersten handfesten Überraschungen.

So tritt der langjährige ÖVP-Vizebürgermeister von Afiesl nun als Spitzenkandidat der FPÖ an. Der Grund: Vor allem in Afiesl sind viele nach wie vor mit der Vorgangsweise für den Zusammenschluss mit St. Stefan unzufrieden.

Wechsel zur FPÖ

Das war für die gesamte Region eine Überraschung. Vor wenigen Tagen gab der langjährige ÖVP-Vizebürgermeister und Parteiobmann von Afiesl, Hugo Anzinger, bekannt, bei der Gemeinderatswahl nach am 7. April anzutreten. Aber eben nicht mehr für die ÖVP - Anzinger trat aus der Partei aus und ist jetzt FPÖ-Spitzenkandidat. Die Vorgangsweise rund um die Fusion, die Entscheidung über die Köpfe der Leute hinweg habe ihn dazu veranlasst, sagt der 65-Jährige. Sein Ziel sei es, Fraktionstärke zu erreichen und eine konstruktive Oppositionspolitik zu betreiben. Zwei Gemeinderäte hatten die Freiheitlichen bisher in Afiesl - einer ist ausgetreten, der andere wechselt durch die Fusion in die Nachbargemeinde Helfenberg-Ahorn.

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Neue Gemeinde: St. Stefan-Afiesl

Aber in der Fusionsgemeinde St. Stefan-Afiesl hält die ÖVP bisher die absolute Mehrheit - allerdings auch einen traditionell hohen Anteil blauer Wähler. Bei der letzten Nationalratswahl 2017 lagen in Afiesl nur noch 5 Stimmen zwischen ÖVP und FPÖ, sagt Hugo Anzinger, der nun eine völlig neue FPÖ Fraktion aufbaut und 1,5 Monate vor der Wahl schon 13 Kandidaten auf seiner Liste hat.

Bleibt absolute Mehrheit?

Auch die SPÖ formiert sich neu, stellt aber so wie die FPÖ offenbar keinen Bürgermeisterkandidaten. Ortschef wird wohl auch nach der Fusion St. Stefans Bürgermeister Alfred Mayr (ÖVP) bleiben.

Gespannt aber sind viele, ob die Schwarzen in der neu fusionierten Gemeinde St. Stefan-Afiesl ihre absolute Mehrheit halten können. Auch in Helfenberg-Ahorn klopft die FPÖ für die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl laut an. Dort tritt mit Ulrike Wall immerhin eine erfahrene Landtagsabgeordnete als Spitzenkandidatin für die Blauen an.

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