Erster Masernfall heuer in Oberösterreich
Fieber, Husten, Schnupfen sind die ersten Symptome, dazu kommen möglicherweise eine Bindehautentzündung und weiße Flecken im Mund. Die Touristin aus Georgien suchte einen Arzt auf, der ihr Blut abnahm. Das Labor schlug Alarm, berichtet Ulla Schwarz, Chefin des Gesundheitsservices der Stadt Linz: „Als die Meldung eingelangt ist, haben wir begonnen zu recherchieren, was nicht einfach war, da sie ja nur zu Besuch war und keine fixe Adresse hier hat.“ Schließlich fand man den Kontakt zu Verwandten.
ORF
Masernviren unter dem Mikroskop
Die Familienmitglieder seien untersucht worden und hätten noch keine Symptome gezeigt. Österreichweit sind heuer schon mehr als 50 Menschen an Masern erkrankt. Nach den Medienberichten sei die Zahl der Impfungen angestiegen. „Erfreulicherweise", sagt Schwarz. Denn besonders im Erwachsenenalter sei die Krankheit dramatisch:"Die Folgen reichen von einer Hirnhautentzündung bis hin zum Tod.“ Dennoch: österreichweit seien rund eine halbe Million junger Erwachsener nicht geimpft.
Hohe Ansteckungsgefahr
Die Gefahr der Viruserkrankung werde immer noch unterschätzt, sagt Aneta Schwarzgruber, Amtsärztin beim Landessanitätsdienst, obwohl Masern hoch ansteckend sind: „15 Minuten im gleichen Raum reichen, um die Masern zu übertragen.“ Im Vorjahr gab es in ganz Österreich 77 Masernfälle, vier Erkrankte wurden in Oberösterreich registriert.
Wieder Impfflicht gefordert
Angesichts dieses Masernfalls appelliert FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr, sich gegen Masern impfen zu lassen. Kosten dafür entstehen, laut Mahr, für in Österreich lebende Menschen keine. Mahr bringt auch erneut eine Impfpflicht ins Spiel, diese würde eine Masernausbreitung verhindern, so der FPÖ-Klubobmann.
Wer geimpft ist oder die Masern schon einmal hatte, muss sich jedoch nicht fürchten - die Masern kann man kein zweites Mal bekommen, sagen Mediziner.
Links:
- Haberlander fordert Impfpflicht (ooe.ORF.at)
- Weniger Impfungen und Masernfälle (ooe.ORF.at)